Designerprofil
Shirley Su schloss 2002 ihr Studium an der Parsons School of Design in New York mit einem Bachelor of Fine Arts in Communication Design ab. Danach sammelte sie mehr als zehn Jahre Erfahrung in den Bereichen Illustration und Sequential Art und arbeitete mit nationalen und internationalen Kunden und Partnern zusammen. 2022 erlangte sie ihren Master of Fine Arts in Illustration am Savannah College of Art and Design (SCAD) in Atlanta, Georgia. 2018 hatte sie dort ein akademisches Ehrenstipendium erhalten. Seit April 2020 bis heute ist sie Grafikdesignerin und Illustratorin bei der Japan-America Society of Georgia (JASG) in Atlanta. Ihre Arbeit reicht von minimalistischen bis hin zu beruhigenden, farbenfrohen oder fröhlichen Illustrationen. Sie ist davon überzeugt, dass Vielseitigkeit ihre Stärke ist, wenn es darum geht, die Vision eines jeden Kundenprojekts zu erfüllen.
Shirley Su im Interview mit Red Dot
Red Dot: Welche Ziele haben Sie für Ihre weitere Karriere? Shirley Su: Ich würde liebend gerne mit der Erstellung von Illustrationen Erfolg haben, in der ich meine Stärke nutzen kann, meinen Stil an die Visionen des jeweiligen Kunden anzupassen. Es wäre wunderbar, wenn ich mehr Oberflächenillustrationen für Lebensmittel- und Getränkeverpackungsdesignprojekte erstellen könnte. Aus meinen zukünftigen Projekten zu lernen, ist ebenfalls eines meiner Ziele. Auch wenn ich mich für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie interessiere, bin ich definitiv auch für andere kreative Bereiche offen, wo immer meine Fähigkeiten gebraucht werden. Im Laufe der fast zwei Jahrzehnte, die ich seit ich dem Abschluss meines Studiums freiberuflich tätig war, habe ich erkannt, dass man mit zunehmender Anzahl von Projekten auch seine Fähigkeiten verbessert. Man ist in der Lage, sich stetig zu verbessern.
Was glauben Sie, wird sich durch die Auszeichnung für Sie ändern?
Abgesehen davon, dass ich damit bei allen, die ich kenne, angeben kann, hoffe ich, dass dieser Erfolg mir weitere Karrierechancen eröffnet und dazu beiträgt, mich von anderen kreativen Menschen im Bereich Design und Illustration zu unterscheiden.
Was macht Ihren Designstil einzigartig?
Was den Stil meiner prämierten Arbeit anbelangt, so bin ich bei diesem Projekt aufgrund der visuellen Ästhetik der Produkte der Brennerei mit dem ikonischen Vektorstil des Art déco herangegangen. Dies ist ein Beispiel dafür, wie ich meinen Stil an die bestehende Marke und Identität des jeweiligen Kunden anpassen kann, um ein bestimmtes Produkt auf individuelle Art und Weise hervorzuheben. Dieses Projekt hat mir zudem sicherlich die Augen für die wunderbare Welt des Verpackungs- und/oder Oberflächendesigns geöffnet.
Wurde Ihre prämierte Arbeit von aktuellen gesellschaftlichen Themen inspiriert?
Ich bin mir nicht sicher, ob dies als ein aktuelles gesellschaftliches Problem betrachtet wird, ich glaube, es ist eher eine Beobachtung, die ich zu Beginn dieses Projekts gemacht habe. Die Spirituosen-Serie, die ich für meine Diplomarbeit kreiert habe, war zufällig Bourbon. Mir ist aufgefallen, dass Bourbons lang Zeit als Synonym für hochkarätige Herren als ihre Hauptkonsumenten galten. Die Aufgabe dieses Projekts war also eine beide Geschlechter einbeziehende Markenerweiterung.
Bitte beschreiben Sie den Begriff der Kreativität vor dem Hintergrund Ihrer ausgezeichneten Arbeit. Angesichts der neuen anvisierten Zielgruppe von 1792 war dies eine großartige Gelegenheit, die verschiedenen hochtalentierten weiblichen Persönlichkeiten der 1920er Jahre hervorzuheben und an sie zu erinnern; daher war es eine klare und richtige Entscheidung, sie auf den Flaschen und dem Verpackungsdesign abzubilden. Das Designkonzept dieses Projekts ist eine Kombination aus Art déco (der Markenästhetik von 1792), Zahlensymbolik und weiblichen Ikonen der 1920er Jahre/des Jazz-Zeitalters. Jede Zahl steht dabei für die erstaunlichen Errungenschaften und die Lebensgeschichte einer ikonischen Person und hebt diese hervor. Jedes Bourbon-Aroma präsentiert eine andere Persönlichkeit, dies reicht von Anna May Wong (Vereinigte Staaten), Coco Chanel (Frankreich), Dolores del Río (Mexiko) bis Josephine Baker (Vereinigte Staaten und Frankreich).