Interview mit Sean Hughes, dem Leiter der Philips Designberatung über Führungsqualitäten, Design und Arbeitskultur
In Zusammenarbeit mit Anderson Mikos Architects und Power Construction hat Philips Design einen Red Dot im Red Dot Award: Design Concept für ihre „Cardiac Catheterization Suite“ gewonnen. Diese wurde entworfen, um die Resultate, und damit die Zufriedenheit der Patienten nach transradialen Operationen, zu verbessern. Sean Hughes ist der Leiter der Designberatung bei Philips. Sie arbeiten an einer globalen Basis, um transformative Designlösungen für Gesundheitsdienstleister und Einzelhandelspartner zu liefern. Philips möchte damit den Zugang zur Pflege verbessern, die Effizienz bei der Versorgung steigern und die Pflegeerfahrung für alle Stakeholder aufwerten.
Sean Hughes spricht mit Red Dot über Führungsqualitäten, Design und Arbeitskultur.
Red Dot: Warum wurden Sie Designer?
Sean Hughes: Ich war schon immer sowohl an Kunst als auch an Technologie interessiert und konnte mich nicht entscheiden, ob ich Architekt, Maler oder Bildhauer werden wollte. Industriedesign bot mir die Gelegenheit kreative und technische Herausforderungen zu erkunden und zu meistern. Somit schien es die perfekte Kombination zu sein.
Was sind die besonderen Herausforderungen, auf die sie als Designer in der Gesundheitsbranche stoßen?
Ein zentraler Bestandteil der kreativen Herausforderung ist es, sicherzustellen dass wir die Bedürfnisse unserer Stakeholder erfüllen. Besonders wenn es darum geht Lösungen für das Gesundheitswesen zu designen.
Was erfüllt Sie am meisten bei der Fertigstellung eines Projektes?
Der größte Vorteil an jedem Projekt ist, dass wir neue Erfahrungen über die Kunden oder Patienten sammeln und Erkenntnisse gewinnen, die unseren Innovationstrichter bereichern.
Was war für Sie als Designer ein entscheidender Moment?
Es gibt einige entscheidende Momente, wenn ich auf meine bisherige Karriere zurückblicke. Zunächst habe ich einen Platz am Royal College of Art in London bekommen, um dort meinen Master zu machen. Dann, vor 25 Jahren, habe ich bei Philips Design angefangen und wurde später zum Chefdesigner für Philips Healthcare ernannt. Meine vorherigen Aufgaben stellen wichtige Schritte auf einer immer weiterführenden Karriereleiter dar.
Wie stellen Sie sicher, dass Sie auch in einer Führungsposition weiterhin lernen und sich als Designer weiterentwickeln?
Die Teilnahme an wichtigen Konferenzen oder Branchenforen ist eine gute Möglichkeit, um über Designtrends und die Industrie, die wir unterstützen, auf dem Laufenden zu bleiben.
Wie würden Sie ihre Designforschung beschreiben?
Unsere Designforschung lässt sich am besten als „praktisch“ beschreiben. Wir verlassen das Studio und gehen raus an die Orte und Räume, die wir gestalten. Wir treffen Patienten, Personal und andere Personen, die eine Rolle bei zukünftigen Lösungen spielen, an denen wir arbeiten. Um qualitative und quantitative Daten zu erheben, nutzen wir verschiedene Methoden wie z.B. Interviews, Marktbeobachtung, Erkundungen oder Customer-Journey-Mapping. Das hilft uns dabei fundierte Entscheidungen und Empfehlungen zu treffen.
Philips hat den Markt verändert. Woher wissen Sie, dass ihr Design erfolgreich war?
Auszeichnungen wie der Red Dot sind immer eine schöne Anerkennung für unser Design Team und unsere Geschäftspartner.
Wenn Sie Ihre Unternehmenskultur in einem Satz zusammenfassen könnten, was würden Sie sagen?
Ich würde sagen, dass Philips immer ein auf die Menschen fokussiertes Unternehmen war. Zumindest in den letzten 25 Jahren, in denen ich hier gearbeitet habe.
Wie würden Sie ihre Firmenkultur beschreiben?
Wir streben immer danach, die neuesten Technologien und Innovationen zu nutzen um diese dann so umzusetzen, dass sie das Leben der Menschen verbessern.
Wie wählen Sie die Mitglieder aus, die an bestimmten Projekten mitarbeiten?
Um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen, versuchen wir die Anforderungen des Projektes mit den erforderlichen Fähigkeiten übereinzustimmen. In diesem Sinne sind die Fähigkeiten und Erfahrungen des Designers entscheidende Faktoren, nach denen wir die Mitarbeiter unserer Projektteams auswählen.
Wie sagen Sie Nein zu den Menschen?
Ich bevorzuge es, nicht nein zu sagen, außer es ist wirklich nötig. Stattdessen betrachte ich die Herausforderung lieber auf eine andere Sichtweise und bringe das Gespräch auf eine positive Weise voran.