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REWE / ACME — Ganzheitlich nachhaltig

Die REWE-Group zählt mit 3700 Märkten zu den führenden Unternehmen im deutschen Einzelhandel. Nachhaltige Grundsätze wurden dabei schon 2006 in den Grundsätzen des Konzerns verankert. Wie sich diese mit den sich verändernden Kundenbedürfnisse in Einklang bringen lassen, zeigt der REWE-Green-Farming-Supermarkt in Wiesbaden-Erbenheim, der in enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro ACME mit Büros in Berlin und London realisiert wurde: „Wir bauen nicht nur Gebäude, die ästhetisch, sondern auch ökologisch und sozial nachhaltig sind. Dabei glauben wir an die Individualität eines jeden Ortes und die Konvergenz neuer Materialien und Technologien“. Mit dieser Philosophie entstand für REWE ein modulares, nachhaltiges Baukonzept, das sich mit einem vielfältigen Serviceangebot sowie der Vision eines selbstproduzierenden Supermarktes verbindet. „Die Idee, direkt im Supermarkt zu produzieren, entspricht den Verbraucherforderungen nach Nachhaltigkeit. Darüber hinaus sind die Ästhetik und die Atmosphäre des Gebäudes sehr ansprechend – ähnlich einer Markthalle aus früheren Zeiten, aber sehr zeitgemäß umgesetzt,“ so die Juroren zu diesem Projekt.

REWE und ACME im Interview mit Red Dot

Red Dot: Unser Einkaufsverhalten hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert – inwiefern spielt das bei der (Neu-)Gestaltung der REWE-Märkte eine Rolle?
REWE / ACME: Wir sehen heute ein völlig verändertes Angebot in den Märkten: Sie haben sich vom monofunktionalen zum multifunktionalen Dienstleister rund um Lebensmittel entwickelt. Dazu gehören beispielsweise die DHL-Station, der Postschalter, eine Abholstation für den online bestellten Einkauf et cetera. Und: Die neue Generation der REWE Märkte steht wieder mitten in der Stadt, nah beim Kunden und ist damit ein aktiver Baustein im Wohnquartier. Diese Entwicklung stellt bei Neubauten komplett neue Anforderungen an die Architektur.

Eine Besonderheit des „REWE Green Farming Supermarket“ ist die eigene Fischzucht sowie die Basilikumfarm …
Hier läuten wir eine neue Generation grüner Märkte bei REWE ein. Auf der Dachfarm, die vom REWE-Partner ECF Farmsystems betrieben wird, wachsen mittels Aquaponik jährlich 800.000 Basilikumpflanzen, die als Dünger die Ausscheidungen der Fische erhalten, die REWE vor Ort züchtet, schlachtet und verkauft. Hierbei werden keinerlei Pestizide verwendet. Das folgt der Vision des selbstproduzierenden Supermarkts.

In der Bauweise handelt sich um ein modulares System – sehen Sie darin auch für andere Branchen die Zukunft?
Holz ist vor dem Hintergrund der Klimakrise sicher ein wichtiger und nachhaltiger Baustoff der Zukunft. Es eignet sich zudem besonders gut für die Modularisierung – je nach Objekt können die Bauteile vollständig oder teilweise eingesetzt werden. Das entspricht auch dem Cradle to Cradle-Prinzip: Das Material wird über die Lebensdauer eines Gebäudes im Stoffkreislauf gehalten. Wenn dies gelingt und wir Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwenden, können unsere Gebäude CO2-Speicher sein. Beim REWE-Pilotmarkt in Wiesbaden wurden rund 1.100 Kubikmeter heimisches Nadelholz verbaut, wodurch über 700 Tonnen CO2 eingespeichert werden. In 30 Jahren ist das Holz wieder nachgewachsen und die CO2-Bilanz ausgeglichen. Darüber hinaus tragen intelligente Kühl- und Wärmetechnik, 100 Prozent Grünstrom sowie die Verwendung von Regenwasser für die Dachfarm, Sanitäranlagen und Reinigung des Marktes zur Ressourcenschonung bei.

„Ganzheitlich nachhaltig“