Die Space-Frame-Technologie wurde für den Automobilbau entwickelt und ermöglicht sehr leichte und stabile Strukturen der Automobile. Vereinfacht dargestellt werden bei dieser Technologie Kunststoffmaterialien über einen Magnesiumrahmen gezogen und danach fest gespannt. Die Gestaltung des Stuhls „Chassis“ nutzt diese Technologie und erweitert damit deren Einsatzmöglichkeiten auf innovative Art und Weise. Bei der Herstellung dieses Stuhls werden aus dünnem und festem Stahlblech bestehende Gestellrahmen und Anschlussstutzen der Stuhlbeine in einem Stück tiefgezogen und zu einem vollständigen Gestell verschweißt. Erst im nächsten Schritt wandelt sich dieser Rahmen in einen Stuhl: Eine einteilige Sitz- und Rückenschale aus einem fein genarbten Polypropylen wird aufgespannt und geht eine harmonische Einheit mit dem Rahmen ein. In der Verbindung von Design und Technologie entstand mit dem Chassis auf diese Weise eine leichtgewichtige Konstruktion mit einer völlig neuen Formensprache. Dieser Stuhl wirkt sehr technologisch sowie präzise und dennoch organisch und fließend. Der Stuhl „Chassis“ ist zudem sehr leicht, langlebig und stabil; er wiegt nur 5,4 kg und mit seiner fließenden Formensprache passt er sich leicht den unterschiedlichen Umgebungen an. Durch eine ergonomisch wie funktional sehr durchdachte Gestaltung bietet dieser Stuhl dem Nutzer ein überaus komfortables Sitzen.
Begründung der Jury
Der Entwurf eines Stuhls dürfte zu den häufigsten, aber ohne Zweifel auch zu den schwierigsten Herausforderungen für einen Designer gehören. Mit dem Stuhl „Chassis“ aus dem Hause Wilkhahn ist dem Designer Stefan Diez ein herausragender Entwurf gelungen. Erstmals in industrieller Space-Frame-Technologie gefertigt, markiert der Chassis einen neuen Meilenstein in der langen Geschichte der Sitzklassiker. Wie aus einem Guss präsentiert sich hier eine Idee, die Technologie, Design und Ökologie in einem herausragenden Produkt miteinander verbindet.
