Red Dot Award: Design Concept

Interview mit Derrick Barker

Interview mit Derrick Barker von JMDA Design

Der Geschäftsführer und Kreativchef von JMDA Design, Derrick Baker, ist dafür verantwortlich, kreative Prozesse und neue Ideen voranzutreiben, um ein Unternehmen aufzubauen, das sich auf Innovationen im globalen Maßstab konzentriert.

Seine Karriere als Designer begann 1978, als die Welt des Produktdesigns noch ganz anders war. Für Problemlösungen wollte Derrick immer neue Wege finden und so das Leben für Verbraucher einfacher und sicherer machen. 

Derrick teilt mit uns seine Gedanken zum Design und zum Führungsstil.

Was erfüllt Sie als Designer am meisten?

Ich bin wirklich stolz darauf, dass meine Designs hergestellt werden und dazu beitragen, dass diese Branche wachsen und erfolgreich sein kann. Noch wichtiger ist mir allerdings, wenn sie helfen, Verbrauchern das Leben einfacher zu machen.

Haben Sie eine eigene Nische oder einen bevorzugten Bereich als Designer?

Meine Leidenschaft ist die Entwicklung von Sicherheitsprodukten, insbesondere von Kinderrückhaltesystemen (CRS). Die komplexen Vorschriften und präventiven Sicherheitsanforderungen für solche Produkte erfordern einen aufwendigen Konstruktionsprozess und sorgfältige Detailarbeit.

Mit welchen allgemeinen Herausforderungen sind Sie konfrontiert, wenn Sie mit einem neuen Projekt beginnen?

Jedes Produktdesign ist anders. Das bedeutet, dass die Herausforderungen immer neu sind. Bei großen Projekten müssen Sie all Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen auf ein bestimmtes Design konzentrieren. Wenn wir ein besonders großes Projekt haben, ist im Büro wirklich viel los, und großartiges Design zeigt sich schon beim ersten Federstrich.

Solch ein Design gewinnt einen Preis.

Welches war der größter Augenblick in Ihrer Design-Karriere?

Der Höhepunkt meiner 25 Jahre bei JMDA Design, war sicherlich die Verleihung des Red Dot Award. Diese Auszeichnung spiegelt all die Erfahrung und erworbenen Fähigkeiten wider, die sich in einem perfekten Design kristallisieren.

Wie bleiben Sie inspiriert und motiviert, weiterhin neue Produkte und Konzepte zu entwickeln?

Meine Design-Inspiration hat viele Quellen: der Markt, die Automobilindustrie, globale Trends und technologische Innovationen. Auch die Leidenschaft für die Sicherheit von Kindern und für kontinuierliche Verbesserung.

Die Schulung in gutem Design endet nie, zumindest nicht für große Designer. Wie lernen und entwickeln Sie sich weiter?

Wir lernen von unseren jüngeren Designern. Unsere neuen Mitarbeiter vermitteln frische Ideen, die sich perfekt mit denen der erfahrenen Teammitglieder verbinden. Wir sammeln Ideen im Gedankenaustausch und wir hinterfragen Design-Ideen und stellen sie auf den Kopf. Letztendlich lernen wir alle aus den Erfahrungen der anderen.

Wie würden Sie Ihre Design-Forschung beschreiben?

Ein zentrales Anliegen besteht darin, Ideen zusammenzuführen aus der Kompetenz im Marketing, der Betrachtung von Design-Trends und Forschungsergebnissen zur Branche. Wir studieren Konkurrenzprodukte und geistiges Eigentum. Wir sammeln Forschungsergebnisse aus anderen Branchen- und Produktbereichen, werten sie aus und überprüfen Designs aus der Vergangenheit All dies regt die Kreativität an.

Gehen Sie für Ihren Nischenbereich der Kinderrückhaltesysteme einen besonderen Weg in der Designforschung?

Ich arbeite eng mit Aufsichtsbehörden aus aller Welt zusammen, um die besten Produkte und Sicherheitsleistungen zu liefern.

Was ist Ihrer Meinung nach die Zukunft des Designs? Oder die nächste große Sache?

Die Zukunft von Design liegt nach meiner Einschätzung in der Fernüberwachung von Geräten und deren Status durch Apps, um Kommunikation und Analyse in Echtzeit zu ermöglichen. Auch die Nano-Technologie schafft intelligente und stärkere Materialien, die es uns ermöglichen, robustere und anspruchsvollere Produkte zu entwerfen.

Wann oder wie wissen Sie, dass Ihr Produkt ein Erfolg geworden ist?

Für Erfolg gibt es immer einen Spielraum von Bewertungen. Man könnte sagen, dass die Autositz-Designs erfolgreich sind, weil sie sicher sind, sich gut verkaufen oder hohe Gewinne erzielen. Für mich ist Sicherheit der Inbegriff für das menschliche Bedürfnis, andere zu schützen. Wenn unsere Entwürfe die Sicherheit von Kindern weltweit maximieren, wissen Sie, dass Sie es geschafft haben!

Wie sagen Sie Nein zu den Menschen?

Eine ausgewogene Darlegung von Vor- und Nachteilen kann ein geeigneter Weg sein, eine ablehnende Entscheidung zu erklären. Es ist jedoch wichtiger, die Bedürfnisse des Kunden zu verstehen und die eigene Erfahrung zu nutzen, um die Herausforderungen und die Maßgaben des Kunden zu erkennen und zu bestimmen. Um dann die richtige Diplomatie zu finden, um den Kunden zu informieren und zu leiten, damit er entscheiden kann, was für ihn das Beste ist.

„Nein!“ kann auch aufgrund von Interessenkonflikten, Risiko-, Wert- und Produkterfahrungen eine Entscheidung der Agentur sein. In solchen Fällen würden diese dem Kunden mitgeteilt werden. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu verstehen, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen.

Wann entscheiden Sie, etwas nicht herzustellen?

Dies ist eine Entscheidung, die frühzeitig in diesem Prozess getroffen wird. Die Überprüfung des Designs mit führenden Designern sowie eine Kunden- und Risikobewertung erlauben eine fundierte Auswahl und Eliminierung von Lösungen.

Was macht eine ideale Design-Kultur in Ihrer Umgebung aus?

Vielfalt der Jugend, Reife, Persönlichkeiten, Fähigkeiten, Lebenserfahrungen und kreatives Talent verschmelzen zu einer inspirierenden Design-Kultur. Durch die Förderung von Chancen, Wettbewerbsgeist und einen fürsorglichen Führungsstil fühlen alle sich wertgeschätzt und eingebunden. Unsere Tage zur Team-Entwicklung und Trainings- und Entwicklungsprogramme schaffen eine progressive Design-Kultur.