Kurppa Hosk Studio Ab
Kurppa Hosk ist eine auf Branding spezialisierte Agentur mit Niederlassungen in Stockholm und New York, die strategisches Denken und Design nutzt, um komplexe Probleme ihrer Geschäftskunden zu lösen. Beim Re-Branding der Burgerkette TUGG konnte das Team von Kurppa Hosk seine Stärken ausspielen und zeigen, wie man durch mutige, konsequente Gestaltung eine Marke schafft, die ungewöhnlich und sympathisch ist.
Interview mit Kurppa Hosk Studio Ab
Red Dot: Warum war es Zeit, sich vom Image des klassischen amerikanischen Burgerlokals zu lösen?
Kurppa Hosk: Dieser Markt ist sehr homogen. Das meiste bedient sich eines ähnlichen visuellen Stils, der von der üblichen Hamburger-Ästhetik inspiriert ist. Hier gab es die Chance, das Einerlei zu durchbrechen. Die Esskultur rund um Fast Food ist unprätentiös und lädt zur Verspieltheit ein, was uns überzeugte, dass ein starker und radikaler Ausdruck angemessen wäre.
Sie wollten den Burger als etwas präsentieren, das auf der ganzen Welt gegessen wird. Wie zeigt sich diese Internationalität im Design?Wir wollten Stereotype zugunsten einer internationalen Ausrichtung hinter uns lassen. Ziel war es, Inspirationen aus allen Kontinenten einzubeziehen. Dies trägt wesentlich zur vielfältigen und individuellen Typographie bei, die die Markenidentität prägt. Wir wollten, dass die wilde typographische Flora so viele Stile wie möglich repräsentiert. Zudem entschieden wir uns, das gesamte Farbspektrum einzubeziehen, um diese Stilmischung und das Gefühl emotionaler Fülle noch weiter zu verstärken.
Warum spielt Typographie bei diesem Branding eine so wichtige Rolle?
Die Typographie wurde zur Basis der gesamten Kommunikation. Wir wollten eine dynamische Identität mit vielen Facetten schaffen und das ließ sich mit Typographie am besten erreichen. Sie ist dekorativ, dient jedoch stets einem kommunikativen Zweck, etwa bei den Menüs. Um Klarheit zu schaffen, führten wir zudem eine ruhigere, entspanntere typographische Ebene ein – die Tugg Sans, die wir selbst entworfen haben. Ihre Aufgabe besteht darin, Inhaltsstoffe und Informationen klar darzustellen.
Sie haben Charaktere entworfen, die wie Ketchup und Pommes aussehen, sogar die Farben heißen nach Burger-Zutaten. Hat die Arbeit an diesem Projekt so viel Spaß gemacht, wie es scheint?
Die visuelle Identität ist das Ergebnis von Spiel, Lachen und kreativer Freiheit. Wir hatten einen offenen Dialog mit unserem Kunden, was einen Prozess ohne strenge Richtlinien ermöglichte. Die von Zutaten inspirierten Charaktere wurden früh im Werkprozess geboren und führten zu der kräftigen Farbpalette. Es hat besonders viel Spaß gemacht, sie zum Leben zu erwecken. Nicht zuletzt, weil wir selten die Chance bekommen, solch lebendige Figuren in einer visuellen Identität zu etablieren. Hoffentlich ist die Freude, die wir erlebt haben, ansteckend und gibt den Menschen einen Grund zum Lächeln.