Nach Abschluss des Studiums der visuellen Kommunikation an der Fachhochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd begann Simone Rees ihre Karriere als Designerin bei renommierten Agenturen wie Springer & Jacoby, GGK, Leonhardt & Kern und H2e. Einige Designpreise später gründete sie 2002 ihre eigene Agentur: in medias rees. Dabei folgt sie einer klaren Intention: für mittelständische Unternehmen ganzheitliche Kommunikationskonzepte zu entwickeln und ihnen ein authentisches, unverwechselbares Gesicht zu geben. Das Kundenportfolio ist so vielfältig wie ein bunter Blumenstrauß: Möbel, Mode, Food, Industrie, Handwerk, Dienstleistung und städtische Bildungseinrichtungen. Langjährige Kunden wie Martosca Speiseeismanufaktur, das Jugendamt Stuttgart, Domaniecki Carpetence und die Universität Tübingen sind ein Beweis für ihre engagierte, wirkungsvolle und leidenschaftliche Kreation und für den Anspruch, Marken zu entwickeln und zum Blühen zu bringen.
Red Dot: Was verstehen Sie unter gutem Kommunikationsdesign?
in medias rees: In Zeiten vorgefertigter Gestaltungstemplates für Print- und Online-Medien ist umso wichtiger geworden, sich durch Individualität und Kreativität abzuheben. Aus meiner Sicht entstehen unter Berücksichtigung aller Gestaltungsbereiche wie z. B. Grafikdesign, Webdesign, Bewegtbild, Sound, 3D-Animation und UI/UX neue Denkansätze und Lösungsmöglichkeiten und in der gestalterischen Teamarbeit können sich innovative Synergien, neue Vernetzungen und potenzielle Entwicklungsmöglichkeiten bilden, die Kommunikation erleb- und erfahrbar machen. Erst dann können Ideen einzigartig, erfolgreich und nachhaltig Realität werden.
Welche Intention verfolgen Sie mit Ihrer prämierten Arbeit?
Ein visuell anspruchsvolles und sensibles Corporate Design für die Dirigentin Friederike Kienle zu entwickeln, das ihre Leidenschaft für den Beruf und ihre Philosophie, das gesamte Orchester in den musikalischen Prozess mit einzubinden, nach außen sichtbar macht. Gleichzeitig den Dirigentinnen dieser Welt Mut zu machen, sich mit einem neuen, modernen Erscheinungsbild zu zeigen, das ihre Besonderheit und Kompetenz visuell transportiert, sie bekannter und sichtbarer im Wettbewerb macht.
Wurde Ihre prämierte Arbeit von aktuellen gesellschaftlichen Themen inspiriert?
Lange waren Frauen als Dirigentinnen eine Seltenheit. Das hat sich zum Glück geändert. Mit Courage, Leidenschaft und Taktgefühl hat sich unsere Kundin Friederike Kienle ihren Platz als international bekannte Dirigentin und Musikvermittlerin erobert. Ihr Leitsatz „Musik ist Demokratie“ hat maßgeblich zur Entwicklung des Corporate Designs beigetragen. Das Orchester ist ein Team, bei dem jedes Mitglied eine einzigartige Bereicherung darstellt. Sie erlebt den Austausch mit dem Orchester als großen Gewinn. Nur wenn jeder Einzelne Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfährt, kann er seine Gabe, das Instrument zu spielen, voll entfalten. Dann wird Musik zum Momentum der Emotionen. Der Gedanke an Demokratie, an flache Hierarchien und die Bedeutung jedes einzelnen Mitglieds innerhalb des Orchesters wird durch die Multiplikation des Taktstocks kommuniziert. Darin zeigt sich auch die Vielfalt des Dirigierens, welches durch den wertvollen Austausch mit dem Orchester immer wieder neue Impulse und Emotionen in die Musik bringt.
Welche Zielgruppe möchten Sie mit Ihrer prämierten Arbeit ansprechen?
Die internationalen Opernhäuser, die Konzertveranstalter, das Musikmanagement und die Freunde einzigartiger Musikerlebnisse – die Zuhörer.
Bitte beschreiben Sie den Begriff der Kreativität vor dem Hintergrund Ihrer ausgezeichneten Arbeit.
Die Idee entsteht durch die intensive, inhaltliche Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung. Und durch genügend Zeit fürs Ausprobieren, Gestalten, Austauschen, Bewerten, Verwerfen, neu Anfangen. Die Idee ist alles, ohne Idee ist alles nichts.
Der Erfolg von in medias rees spiegelt sich auch in den Auszeichnungen im Red Dot Award: Brands & Communication Design wider:
