In dem Moment, in dem der Mensch seine eigenen biologischen Schwächen nicht länger als gegeben hinnimmt, sondern seinen Körper durch technische Komponenten optimiert, befinden sich die Grenzen zwischen künstlicher Maschine und natürlichem Organismus in Auflösung. Die Esper Hand ist eine Prothese für Handamputierte, die nahezu mit ihrem Träger verschmilzt, indem sie lernt, seine Bewegungen vorauszusehen. Dazu übersetzt sie elektrische Impulse, die von den verbliebenen Muskelpartien gesendet werden, in Finger- und Handbewegungen. Je länger der Träger die Hand benutzt, desto schneller erkennt sie die unterschiedlichen Muskelsignale und führt die korrekte Bewegung aus. Die hochentwickelte Funktionalität der Prothese wird auch über das Design transportiert, das in seiner Materialität die Schönheit der Technik betont, in seiner anatomischen Formgebung jedoch sehr natürlich anmutet. Dabei fällt auf, dass die Prothese nicht nur leichter und kleiner, sondern auch zierlicher als die gängigen Modelle auf dem Markt gestaltet ist. „Bisher wurden feminine Körperformen in der Prothetik kaum berücksichtigt“, sagt Dima Gazda, CEO und Mitbegründer von Esper Inc. „Diese Versorgungslücke wollten wir schließen.“ Die verfügbaren Größen unterscheiden sich daher nicht nur in den Produktmaßen, sondern weisen auch subtile geschlechtsspezifische Anpassungen im Design auf. Einer der wichtigsten mechanischen Vorzüge der Esper Hand ist zudem ihr modularer Aufbau. Sie besteht aus nur zwölf Modulen, die einfach und schnell ersetzt werden können. Damit ist die Esper Hand auch für zukünftige Updates prädestiniert.
Begründung der Jury
Die Esper Hand erreicht eine umfassende Funktionalität, die der natürlichen Bewegung erstaunlich nahekommt. Ihre selbstlernende Technologie leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass der Nutzer seinen Alltag selbstbestimmt bewältigen kann. Ihr technoides wie elegantes Aussehen verwandelt die Prothese in ein Lifestyle-Produkt, das der Nutzer selbstbewusst trägt. Zudem sorgt das Design, indem es sensibel auf die anatomischen Unterschiede eingeht, für eine geschlechtergerechte Formgebung.