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Über Mitarbeiterführung, Design und Arbeitskultur: Interview mit den polnischen Red Dot-Siegern Piotr Wiśniewski und Paweł Frej von Agencja Reklamowa Opus B

Beim letzten Red Dot Award: Design Concept wurde die polnische Agentur Agencja Reklamowa Opus B für drei ihrer Konzepte mit zwei Red Dots und einer Honourable Mention ausgezeichnet. KWARTA wurde kreiert um die aussterbende Met-Produktion in Polen wiederzubeleben. Die Arbeit bringt fast vergessene Handwerkskunst mit zeitgenössischem Design zusammen und kreiert einzigartige Met-Flaschen. GEKKO ist ein Körperpflegeprodukt. Es beinhaltet flüssige Seifen und Shampoos und kann an Duschwänden befestigt werden. Barberian, das dritte Konzept, ist ein Marken-Konzept für Männer-Haaraccessoires und wurde mit einer Honourable Mention ausgezeichnet.

Die Designer Piotr Wiśniewski und Paweł Frej der Agencja Reklamowa Opus B sprachen mit Red Dot über Mitarbeiterführung, Design und Arbeitskultur.

Red Dot: Was ist Ihre Rolle in Ihrer Agentur?

Piotr Wiśniewski: Ich bin Designer. Meine Rolle ist es, ergonomische Lösungen im visuellen und funktionellen Bereich zu finden. Ich möchte den Alltag erleichtern, aber gleichzeitig die Ästhetik verbessern.

Was kommt für Sie an erster Stelle: Geschäft oder Kunde?

Piotr Wiśniewski: Ohne einen Zweifel der Kunde! Gestalten bedeutet, Lösungen zu finden und auf die Bedürfnisse von Menschen einzugehen. In meiner Arbeit geht es darum, den Kunden und seine gesamte Welt kennenzulernen. Wo Bedarf besteht, gibt es auch eine Geschäftsmöglichkeit.

Was ziehen Sie für sich persönlich aus der Vorbereitung von Großprojekten?

Piotr Wiśniewski: Gestalten ist meine Leidenschaft und meine tägliche Arbeit erfüllt mich sehr. Jedes auf dem Markt eingeführte Produkt ist die Krönung meiner Anstrengungen. Menschen zu sehen, die die Produkte benutzen, ist der beste Lohn für einen Designer. Dann wissen wir, dass unsere Ideen nicht nur Konzepte sind, die in unseren Köpfen geblieben sind. Natürlich sind Awards auch maßgeblich. Es ist wichtig, dass Experten unsere Fähigkeiten und Ideen würdigen.

Warum sind Sie Designer geworden?

Piotr Wiśniewski: Ich wollte die Welt verändern! Es ist ein fantastischer Beruf, alles um uns herum Schritt für Schritt verbessern zu können. Designer zu sein bedeutet endlose Neugierde zu haben. Wir wollen immer mehr, wir sind weltoffen und aufgeschlossen, neue Menschen kennen zu lernen. Man kann sagen, dass dieser Job eine ständige Verlängerung der Jugend ist. Es ist eine kreative Verschmelzung mit der Realität, die uns umgibt. Und ein Bestreben, immer neue Trends zu setzen.

Die Design-Schule endet nie, vor allem nicht für große Designer. Wie lernen Sie und erweitern Ihr Wissen und Ihre Kompetenz?

Piotr Wiśniewski: Ich strebe immer nach Inspiration. Jede Konversation, jedes Treffen oder beispielsweise die Arbeit mit Kindern – buchstäblich alles kann inspirierend sein. Du weißt nie, wo du den nächsten Impuls für eine Kreation findest. Und im Hinblick auf das Wissen: Presse und Fachliteratur genauso wie Konferenzen und Workshops können dabei helfen, nach mehr Wissen zu streben. Aber ich schöpfe die besten Erfahrungen direkt von Leuten, seit ich für sie gestalte.

Wie würden Sie Ihre Design-Recherche beschreiben?

Paweł Frej: Es gibt keine Ideal-Lösung, denn jedes Projekt ist unterschiedlich. Es ist gut, die Recherche mit ihren Analysen und der Bestimmung des Zwecks, des Bedürfnisses, der Probleme und des Wettbewerbs mit kreativem Wahnsinn in Balance zu halten um die Kreativität zu entfesseln. Um Konventionen zu brechen, ist es gut, die Einstellung eines Kindes zu entwickeln, das sich über alles wundert und nach der am wenigsten offensichtlichen Lösung sucht.

Wann oder wie wissen Sie, dass Ihr Produkt erfolgreich ist?

Paweł Frej: Wenn wir in der Phase der Gestaltung sind, ist es unsere Intuition, die uns die beste Lösung vorgibt. Diese Intuition ist auch Glück und Instinkt, aber sehr häufig auch Erfahrung.

Bitte beschreiben Sie ihre Unternehmenskultur in drei Worten.

Paweł Frej: Bleibe immer neugierig.

Was sollte man nicht vergessen, wenn man mit Ihnen über Ihre Arbeitskultur spricht?

Paweł Frej: In unserem Unternehmen sind Teamwork und eine kreative Herangehensweise an jedes Projekt am wichtigsten. Wir streben immer danach, sicherzugehen, dass alle Team-Mitglieder in Projekte eingebunden sind und dass gestalten weder ein Zwang noch eine lästige Pflicht ist.

Wie entscheiden Sie über die Aufgabenverteilung?

Paweł Frej: Es ist absolut maßgeblich, dass verschiedene Leute in einem Team sind. Mehr oder weniger erfahrene Designer mit unterschiedlichen Leidenschaften und Interessen, die verschiedene Stile und Techniken mitbringen. Es ist sehr wichtig, dass sie sich gegenseitig mit Energie und Neugier „infizieren“, Erfahrung bekommen, sich austauschen sowie ihre Leidenschaften teilen. Ein Team sollte aus verschiedenen Persönlichkeiten und Charakteren bestehen, während der Leiter wissen sollte, wie man diese Elemente bändigt und auf einen kreativen Pfad führt.

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