Lang lebe Print – gedrucktes Kommunikationsdesign
Der Red Dot Award: Communication Design 2018 ist in vollem Gange. Nur noch bis zum 15. Juni können Gestalter, Agenturen und Unternehmen aus aller Welt ihre Arbeiten und Projekte zum internationalen Wettbewerb anmelden. In insgesamt 17 Kategorien können sie ihre Leistungen auf den Prüfstand stellen. Eine davon ist „Publishing & Print Media“. Teilnehmer haben hier die Möglichkeit, Bücher, Karten und Flyer, Broschüren, Kalender, Magazine, Kataloge und weitere Printerzeugnisse einzureichen. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung haben gedruckte Publikationen noch immer einen hohen Stellenwert. Die Haptik des Materials, die gestalterische Qualität und der Aufbau bieten eine besondere Wertigkeit, die sie von Online-Veröffentlichungen abheben.
Hohe Qualität in Print
„Print lebt wie eh und je und ist nach wie vor sehr stark im Wettbewerb“, erklärt Professor Dr. Peter Zec seine Erfahrungen aus dem Red Dot Award: Communication Design. „Die Qualität wächst und wächst. Die Qualität im digitalen Bereich ist nicht unbedingt im gleichen Maße gestiegen wie im Printbereich. Offensichtlich sagen sich die Kollegen, die in den analogen Welten arbeiten: ‚Jetzt müssen wir ordentlich Gas geben, um gegen diese doch sehr dynamischen und aufregenden digitalen Welten bestehen zu können.‘ Das können wir auch im Wettbewerb genau so verzeichnen“, so der Initiator und CEO des Red Dot Awards weiter. Die prämierten Publikationen belegen eindrucksvoll das hohe Niveau der Arbeiten.
Webers Gold-Lektüre
Das Buch „Gold“, über die Historie vom Grillhersteller Weber, dokumentiert den Werdegang der Marke über einen Zeitraum von acht Jahren. Der Weg zu ihrem Erfolg wird im Rahmen eines kollaborativen Kreativprozesses zwischen dem dreizeichen Verlag und der Berliner Agentur Fuenfwerken Design präsentiert. Mit großformatigen Bildern bietet das Layout den Lesern die Möglichkeit, zu erleben, wie die Neupositionierung der Produkte auf dem Grillmarkt erreicht wurde.
Das Design zielt darauf ab, die Botschaft zu vermitteln, dass das Unternehmen einen mutigen Paradigmenwechsel vollzogen hat. Es wurde vom Hersteller emaillierter Grillgeräte zum authentischen Anbieter von Produkten, die für gutes Essen, Qualität und gemeinsamen Outdoor-Genuss stehen. Die hochwertige Publikation zeigt den Weg vom Werkzeug zum Lifestyle-Gerät. Der offene Buchrücken in Signalfarben fällt ins Auge und wertet sie optisch auf.
Die Veröffentlichung wurde 2017 mit einem Red Dot: Best of the Best prämiert. Die Jury begründete diese Entscheidung: „Das Design des „Gold“ Buches schafft eine ansprechende Balance zwischen Fotografie und Inhalt, ergänzt durch eine ebenfalls schlüssig umgesetzte Seitenteilung. Faszinierend sind auch der professionelle Umgang mit der Typografie, die gut abgestimmte Bindungswahl sowie die Definition des Farbschemas. Insgesamt ist diese Publikation eine inspirierende Retrospektive und ein attraktives Vorzeigeprojekt.“
Die Bibel für die junge Generation
Auch die Neugestaltung der Bibel konnte 2017 einen Red Dot erlangen. Gestaltet wurde sie vom Grafikhelden Design Studio für den Verlag Katholisches Bibelwerk, mit dem Ziel, das Werk für junge Menschen attraktiver zu machen. Die neue Standardübersetzung wurde um 96 Seiten erweitert, die sich den biblischen Texten durch auf das alltägliche Leben bezogene Fragen nähern, inklusive der Themen Liebe und Beziehungen, Arbeit und Freizeit sowie Angst und Hoffnung. Diese und weitere Fragen werden mithilfe biblischer Beispiele erläutert. Kurze Kommentare, Begriffsdefinitionen und weiterführende Verbindungen zu biblischen Verweisen, sollen es erleichtern, mit dem Lesen der Bibel zu beginnen.
Roboter für den guten Zweck
Um die polnische Stiftung für krebskranke Kinder „Krwinka“ zu unterstützen, gestaltete das TOFU Designstudio den Charity-Kalender „Robots 2017“ mit Illustrationen rund um das Thema Roboter. Während die Vorderseiten der Karten mit bunten Grafiken für jeden Monat versehen sind, dienen die Rückseiten als Malvorlage. Daher enthält jeder Kalender ein Päckchen Buntstifte. Das Projekt wurde ebenfalls in Form einer Website realisiert, sodass Besucher die Kalenderseiten herunterladen, ausdrucken und individuell gestalten können. Außerdem stehen kostenlose Kartensets für den Kunstunterricht in Grundschulen und für Kindergärten zur Verfügung.
Die Jury überzeugen
Darüber, welche Arbeiten mit einem Red Dot ausgezeichnet werden, entscheidet eine Jury aus internationalen Experten. 24 Juroren kommen im Juli 2018 zusammen, nehmen die eingereichten Projekte unabhängig voneinander unter die Lupe und bewerten sie in Hinblick auf ihre gestalterische und kreative Leistung. Dabei spielen Kriterien wie Ästhetik, Originalität, Verständlichkeit, Konzept und Umsetzung eine wichtige Rolle. Auf die Frage wie man die Red Dot Jury mit Printerzeugnissen überzeugen kann, erläutert Holger Windfuhr, Art Director der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Mitglied der Red Dot Jury 2017: „Überrasch mich. Was Aufmerksamkeit erzielt, ist Arbeit die spielerisch ist, versucht Grenzen zu überschreiten und Ideen einander gegenüberstellt. Arbeit, die den Betrachter die Botschaft erleben lässt, anstatt sie einfach nur visuell zu beschreiben.“
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