Team CoMotion

Die CoMotion ist eine jährlich von Studierenden organisierte Motion-Graphics-Konferenz am Savannah College of Art and Design. Ein Projekt, das nicht nur viel organisatorisches Engagement fordert, sondern auch medial unterstützt werden muss. Ein eindrucksvoller Teil davon war eine animierte Titelsequenz, die unter Leitung von Kyle Switzer und Muskaan Sethi realisiert wurde. Drei ästhetische Filmminuten visualisieren dabei die Entstehung allen Lebens … 

Interview mit Team CoMotion

Red Dot: 38 Studenten arbeiteten an der Titelsequenz für die CoMotion-Konferenz. Wie hat sich die Gruppe organisiert?
Team CoMotion: Eine straffe Organisation war unerlässlich, da wir nur sechs Monate Zeit hatten, um eine dreiminütige Titelsequenz sowie mehr als 100 Entwürfe zu produzieren – Print, Web, Projektion, AR, Animation und das Corporate Design. In diesem Jahr haben wir die Teilnehmer in fünf Gruppen aufgeteilt. Es gab zwei Kreativdirektoren, sieben Designer unter einem leitenden Designer und elf Animatoren, jeweils betreut von einem Supervisor. Zudem arbeitete eine wunderbare sechsköpfige Grafikdesign-Crew unter Leitung eines Senior Designers. Zwei Produzenten, ein Webdesign-Duo und vier experimentelle Animatoren widmeten sich dem Projection Mapping und anderen Elementen, die das Branding vorantreiben sollten. So haben wir nicht nur ein Projekt erfolgreich abgeschlossen, sondern auch eine Struktur geschaffen, die 38 Studenten befähigte, konsequent, kreativ und gründlich zu arbeiten. 

Welche Geschichte wollten Sie mit diesem Film erzählen?
Das Stück folgt dem kosmologischen Modell der Schöpfung. Es beginnt mit dem Urknall, bei dem zwei dynamische Linien die Geburt des Universums symbolisieren. Indem wir heranzoomen, spielen wir mit Größenordnungen, Energie und Licht. Die Verschmelzung von Atomen, die Entstehung von Molekülen, die Bildung der RNA zur DNA – jeder Schritt ist ein Zeugnis der Bausteine der Schöpfung. Dann verlangsamt sich das Stück und im letzten Moment wird das Leben durch einen Schlafmohn symbolisiert. Im Kern geht es jedoch nicht um die lineare Schöpfungsgeschichte, sondern darum, wie die Natur als Designerin, Architektin und Ingenieurin die Welt nach den sorgfältigen Regeln ihres eigenen Systems gestaltet. Oft reduzieren wir die Schönheit der Natur auf ihr Äußeres, wir haben uns daher für eine Sequenz in Schwarz-Weiß entschieden, um die Stränge, aus denen sich das Netz des Lebens zusammensetzt, in einem neuen Licht zu betrachten.

Was waren die größten Herausforderungen bei der Umsetzung?
Die häufigste Falle für junge Regisseure sind zu hohe Erwartungen an sich selbst und das Team. Man strebt nach Perfektion und glaubt, dies sei der Kern guter Führung. Doch dadurch entsteht ein Umfeld, in dem die Leute nur darauf warten, dass jemand einen Fehler macht. Tatsächlich geht es gar nicht darum, perfekt zu sein, sondern den besten Weg zu finden, eine Geschichte zu erzählen. Scheitern bringt einen dabei stets zurück auf den richtigen Weg. Deshalb ist es wichtig, dem Team zu vermitteln, dass Scheitern Teil des Prozesses ist – ich habe etwas zu lange gebraucht, um das zu erkennen.

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