Strichpunkt GmbH

Seit über 25 Jahren zählt Strichpunkt Design zu den führenden Kreativagenturen in Deutschland. Gegründet wurde sie von Kirsten Dietz und Jochen Rädeker, heute stehen rund 140 Spezialisten für dieses konstant hohe Gestaltungsniveau ein: Nachhaltige Markentransformationen für Konzerne sind dabei ebenso im Portfolio zu finden wie Publikationen, die mit einer ganz eigenen Designästhetik überraschen. Die Megatrend Reports von Bosch sind hier sichtbar in den besten Händen … 

Interview mit Strichpunkt GmbH

Red Dot: Worin liegt die Zielsetzung in den Megatrend Reports von Bosch?
Strichpunkt GmbH: Die Reports holen als Publikation der Forschung und unter Beteiligung von Expert*innen aus Technologie und Wirtschaft, Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft, Ethik und der Risikoforschung weit aus. Für Bosch ist dabei die freie und offene Perspektive von außen besonders wichtig. Sie hilft, Zukunftstrends einzuordnen, zeigt neue Wege auf und gibt Impulse für den Diskurs sowie für strategische und technologische Entscheidungen.

Wie gehen Sie an die Konzeption der Bände heran?
Das Besondere am Bosch Megatrend Report ist, dass er wirklich kollaborativ entsteht, gemeinsam mit Dr. Andrej Heinke von der Bosch-Zukunftsforschung. Unsere Zusammenarbeit ist seit 2015 für beide Seiten sehr intensiv und dadurch enorm bereichernd. Das Konzept entsteht im gemeinsamen Ping-Pong – inspiriert von unserem „Mentor“ Alexander Kluge.

Die Visualisierung ist erstaunlich vielseitig. Wie viele Kreative sind hieran beteiligt?
In einem kleinen Team arbeiten wir, neben anderen Projekten, rund ein dreiviertel Jahr daran. Bianca und Stephie gestalten die tollen Illustrationen und die vielen Infografiken, ich bringe alles zusammen und gestalte das Layout und die Fotostrecken. Uns ist es wichtig, dass jeder Report ganz anders ist als sein Vorgänger – in der Gestaltung, in der Verarbeitung, im Format.

Die Reports sind dabei visuell losgelöst vom Erscheinungsbild der Marke. Sollten ruhig mehr Unternehmen diese Art von selbstbewusstem „Understatement“ wagen?
Die Bosch Megatrend Reports lösen sich zwar einerseits vom visuellen Erscheinungsbild der Marke. Andererseits reflektieren sie aber trotzdem sehr stark die besondere DNA von Bosch und den in die Zukunft gerichteten Pioniergeist des Unternehmens. Diese Haltung und Offenheit, neu und weit zu denken, inspiriert auch die Marke selbst und alle, die sie täglich gestalten und leben. In diesem Sinne würde jedes Unternehmen von solchen etwas „extremistischen“ Kommunikationsformaten profitieren.

Würden Sie zustimmen, dass der Report ein sehr gutes Argument für Print ist?
Unbedingt. Der Bosch Megatrend ist ganz bewusst ein gedrucktes und sehr sinnlich verarbeitetes Medium. Er ist ganz bewusst kein schnelles Medium. Er fordert meine Zeit – auch die Texte lesen sich ja nicht schnell. Ich muss mich als Leser*in darauf einlassen, darf mäandern, stelle Bezüge und Verknüpfungen her: eine echte Horizonterweiterung in schwierigen Zeiten!