National Museum of Modern and Contemporary Art (MMCA) Design Team
Kommunikation, Verbindung und Konsens sind die drei zentralen Prinzipien, die das Designteam des National Museum of Modern and Contemporary Art (MMCA) in Seoul leiten – dem sozialen und öffentlichen Selbstverständnis des Hauses entsprechend. Das Team besteht aus Spezialisten für Raumgestaltung, Grafikdesign und Technik und stellt gemäß der „Creative Sustainability“ die Erforschung und die Integration innovativer Praxis ins Zentrum seiner Arbeit.
Interview mit National Museum of Modern and Contemporary Art (MMCA) Design Team
Red Dot: Mit der Ausstellungsgestaltung für „Jung Youngsun – For All That Breathes on Earth“ machten Sie das Thema Landschaftsarchitektur für ein breites Publikum zugänglich. Wie gelang Ihnen das?
National Museum of Modern and Contemporary Art (MMCA) Design Team: Wir schufen hierfür ein innovatives Ausstellungsformat, das von einem konventionellen Archiv abwich. Wir brachten die stets zeitgebundene Kunst der Landschaftsarchitektur in einen White Cube und verwendeten horizontale und vertikale Arrangements: Schlüsselszenen aus den Projekten Jung Youngsuns wurden auf Augenhöhe platziert; Archivmaterial wiederum, das seine intensive Auseinandersetzung und die Geschichte der Landschaften offenbart, wurde für die genaue Betrachtung in Bodendisplays gezeigt. Auf die oberen Wände projizierte Panorama-Videos vergegenwärtigten die Veränderungen im Lauf der Jahreszeiten. Durch diese Strukturierung des Materials sollten die Besucher Landschaftsarchitektur instinktiv nach und nach verstehen.
Displays unter Boden-Niveau, auf denen man sogar gehen kann, sind im Ausstellungsdesign selten. Welche Idee lag dahinter?
Das war im Grunde der Notwendigkeit geschuldet, große Mengen an Archivmaterial auf einer beschränkten Fläche effektiv zu organisieren. Zugleich hat uns die Landschaftsarchitektur als Praxis inspiriert, da sie die Kontexte von Landschaften genau recherchiert und interpretiert. Mit dem Archivmaterial in den Bodendisplays haben wir die Besucher dazu motiviert, sich herunterzubeugen und das Material ebenfalls genau zu untersuchen.
Welche Gesamterfahrung des Besuchers hatten Sie im Blick?
Unser Ziel war, die Leute zu einer aktiven Haltung anzuregen und so eine nachhaltige Erfahrung zu schaffen. Wir nahmen an, dass die Gäste ein generelles Interesse an der Landschaftsarchitektur, aber eingeschränktes Fachwissen haben. Wir wollten sie aber weniger zu Experten machen als vielmehr ihre emotionale und intellektuelle Verbindung mit den Werken vertiefen. Mit der Einladung, die Kontexte in der Ausstellung auf aktive und poetische Weise zu erkunden, wollten wir Besucher dabei unterstützen, Erfahrungen und gewonnene Einsichten zu verinnerlichen.