3st kommunikation
Schon früh spezialisierte sich die 1997 gegründete Agentur 3st kommunikation auf die Konzeption und Umsetzung von Geschäftsberichten. Zum Printschwerpunkt gesellte sich rasch eine digitale Content-Ausrichtung hinzu – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit entwickelt sich das kreative Spielfeld gerade im Reporting immer stärker in diese Richtung. Eine Konstante gibt es jedoch bei 3st: intelligentes Storytelling, das die Stärken des jeweiligen Mediums ausschöpft.
Interview mit 3st kommunikation
Red Dot: Der Puma-Jahresbericht ist unglaublich dynamisch, alles ist in Bewegung. Wie viel technische Raffinesse steckt hinter der Seite?
3st kommunikation: Bewegung ist das richtige Stichwort, vor allem: schnelle Bewegung. „Forever Faster“, der Puma-Claim, gibt die Richtung bereits vor. Im Design für Puma und damit auch im Geschäftsbericht geht es darum, die Markenwerte Performance, Geschwindigkeit und spektakuläre Dynamik eindrucksvoll zu transportieren. Dafür setzen wir auf bewährte Technologien wie z. B. GSAP, eine Coderplattform für Animationen. Im internen Dialog zwischen Coder*innen und Designer*innen entstand das Prinzip, auf das Nutzerverhalten zu reagieren und damit den „Joy of Use“ zu erhöhen. So entwickelt sich auf manchen Seiten das gesamte Layout erst durch das individuelle Scrollverhalten der Nutzer*innen, aber auch Mikroanimationen wie das Button-Verhalten unterstreichen die Markenprinzipen. Und auf allen Seiten gibt es das spielerische „Verfolgungsrennen“ des Cursors.
Gab es gestalterische Vorgaben, die unbedingt berücksichtigt werden mussten?
Puma ist eine Marke, die unter Berücksichtigung gewisser gestalterischer Parameter viel Freiheit gewährt. Wir haben diesen Raum genutzt, um auf der einen Seite einen Report mit schneller Informationserfassung zu schaffen und auf der anderen Seite eine Publikation mit emotionaler Markenerzählung zu kreieren. Dabei nutzen wir Videos mit schnellen Schnitten, Duplexeffekten, Überlagerungen, animierter Typografie und interaktiver Grafik: eine Mischung, die gekennzeichnet ist von maximaler Dynamik.
Die Grenzen zwischen Technik und Design verschwimmen immer mehr. Ist das ein Vorteil?
Die Verbindung von Technik und Design schafft aus unserer Sicht neue Möglichkeiten. Unsere interne Programmier-Expertise mit einem großen Team an Coder*innen ermöglicht es uns, neue Lösungen im Zusammenspiel von Design und Technologie hervorzubringen. Das beflügelt die Kreativität der Designer*innen und fördert ihre Weiterentwicklung.
In Ihrem Portfolio finden sich sowohl gedruckte Geschäftsberichte als auch Online-Reports. Ist es branchenabhängig, welches Medium sich besser eignet?
Wir sehen in beiden Ausführungen sehr gute Kommunikationsmöglichkeiten. Print ist und bleibt ein langfristiges Kommunikationsmittel, das gerade in Buchform sicherlich noch lange erhalten bleiben wird. Die digitalen Lösungen schaffen daneben viele Möglichkeiten in den Bereichen UI/UX, die insbesondere im Nachhaltigkeitsreporting von Bedeutung sind.