Akira Kobayashi
Akira Kobayashi begann seine Karriere 1983 als Schriftdesigner bei Sha-Ken Co., Ltd. Im Jahr 1989 ging er nach London, um Kalligrafie und Typografie zu studieren. Nach seiner Rückkehr nach Japan im Jahr 1990 kam er zu Jiyu-Kobo, Ltd. und arbeitete an der Gestaltung und Digitalisierung der japanischen Schriften Hiragino Mincho und Hiragino Gothic. Von 1993 bis 1997 arbeitete er für TypeBank Co., Ltd. und entwarf lateinische Schriften als Ergänzung zu den digitalen japanischen Schriften der Gießerei. Von 1997 bis 2001 arbeitete er als freiberuflicher Schriftdesigner und gewann zahlreiche internationale Preise für seine Schriften.
Nachdem er im Jahr 2000 das Design des lateinischen Alphabets für die japanische Schrift Axis von Type Project Inc. fertiggestellt hatte, zog er 2001 nach Deutschland, um die Position des Schriftdirektors bei der Linotype GmbH (heute Monotype GmbH) zu übernehmen. Dort arbeitete er mit den beiden legendären Designern Hermann Zapf und Adrian Frutiger zusammen, um ihre früheren Schriftentwürfe zu modernisieren. In jüngster Zeit leitete er unter anderem die Entwicklung der japanischen Schriften Tazugane Gothic (erschienen 2017) und Shorai Sans (2022) durch das Monotype Design Studio. Er ist außerdem Autor von Büchern über Schriften und Juror bei renommierten internationalen Schriftdesign-Wettbewerben.
Red Dot: Welche Fehler bemerken Sie häufig bei der typografischen Gestaltung?
Akira Kobayashi: Die inhaltliche Bedeutung der Schriftsprache sollte Vorrang haben, während die Typografie im Hintergrund bleiben sollte. Typografie macht nur Sinn, wenn sie es dem Text erlaubt, sich auszudrücken.
Welche neuen Herausforderungen liegen Ihrer Meinung nach im Bereich der Typografie vor uns?
Schriftgestaltung und Typografie werden zunehmend für die Gestaltung von Texten in verschiedenen Sprachen verantwortlich sein.
Welchen Rat würden Sie jungen Designern für einen erfolgreichen Karrierestart geben?
In der Typografie ist es immer wichtig, an den Leerraum um die Buchstaben oder Satzzeichen zu denken. Trainieren Sie, sich nicht nur auf die schwarzen Buchstaben zu konzentrieren, sondern auch auf den weißen Hintergrund.