Red Dot Sieger HemoSystem

Laut Weltgesundheitsorganisation sind jährlich 50 Millionen Menschen von einer Sepsis, also einer Blutvergiftung, betroffen. Die Gefahr: Eine Sepsis tritt, im Gegensatz zur häufigen Annahme, nicht nur bei entzündeten Wunden auf. Jede Infektion kann zu einer Blutvergiftung führen. Die häufigste Ursache seien Lungenentzündungen, meldet die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Jeder fünfte Fall einer Sepsis verläuft zudem tödlich.

HemoSystem soll die Behandlung von Sepsis-Patienten revolutionieren

Mit dem HemoSystem soll die Zahl der tödlich verlaufenden Fälle zukünftig gesenkt werden. Dazu filtert das neuartige Gerät die Giftstoffe aus dem Blut heraus. Die Gestaltung des Geräts und der Bedienoberfläche ist an die Anforderungen von Intensivstationen angepasst. Das HemoSystem beruht auf eigens entwickelten, nanostrukturierten magnetischen Partikeln. Diese werden mit dem Blut vermischt, binden gezielt die Giftstoffe, und werden vor dem Zurückführen des gereinigten Bluts in den körpereigenen Kreislauf magnetisch abgetrennt.

Gestaltungsvorbilder sorgen für maximale Bedienungssicherheit

Neben einer Sepsis selbst, führen Fehler im Umgang mit medizinischen Geräten häufig zu einer fehlerhaften Behandlung. Diese sind auf mangelnde Sicherheitsvorkehrungen bei der Bedienung zurückzuführen. Ein meist von Hektik geprägter Arbeitsalltag auf Intensivkrankenstationen kommt hinzu. Prämisse seitens hemotune ist daher, dass das Gerät absolut bedienungsfreundlich und damit maximal bedienungssicher sein muss. Gestaltungsvorbilder für die Bedienoberfläche liefern Dialysegeräte. Die Workflows von HemoSystem und Dialysegeräten entsprechen einander weitestgehend und Dialysegeräte werden bereits regelmäßig von den Fachkräften verwendet. Eine Bedienungssicherheit ist dadurch gegeben.

„Die Verleihung des Red Dot Award: Design Concept 2022 ist für unser Team und unseren Partner eine große Anerkennung. Gut durchdachtes Design spielt für die erfolgreiche Implementierung einer neuen Technologie eine wichtige Rolle. Um sicherzustellen, dass unsere Therapie trotz der radikal neuen Technologie einfach und sicher in der Intensivstation angewendet werden kann, arbeiteten wir während der Entwicklung eng mit Ärztinnen und Pflegenden zusammen,“ so Lukas Langenegger, CEO und Mitbegründer der hemotune AG.

Erfahrenes Design-Unternehmen begleitet Gestaltungsprozess

Neben Ärzten und Pflegern begleitete auch das im Design von Dialysegeräten erfahrene Unternehmen, Meyer-Hayoz Design Engineering, die Gestaltung von Gerät und Benutzeroberfläche. Das Unternehmen wirkt für Klienten in den Bereichen Life Sciences, Healthcare und Medizintechnik und konnte bereits diverse Startups mit seiner langjährigen Erfahrung unterstützen.CEO Wolfgang Meyer-Hayoz merkt an, dass Unternehmen nachweislich eine größere Chance auf Markterfolg und eine bessere Performance haben, wenn Design strategisch und ganzheitlich im Unternehmen integriert und gelebt wird.

„Bei Startups markiert oft eine technische Innovation den Anfang. Sie wird von Ingenieuren und weiteren Wissenschaftlern im Hinblick auf eine spezifische Problemerkennung und Problemlösung erdacht oder weiterentwickelt. Das geschieht häufig noch ohne gestalterischen Bezug. Funktioniert die Innovation technisch, beginnt die Zusammenarbeit mit dem Gestalter im Hinblick auf den anvisierten Gebrauch und Einsatz“, erklärt Wolfgang Meyer-Hayoz. „Idealerweise wird in dieser Phase auch bereits an die Differenzierung gegenüber Wettbewerbern respektive an die Positionierung gedacht. Schon Klaus Lehmann, mein Design-Professor in Stuttgart, war überzeugt: ‚Technologieleader sind in aller Regel auch Leader im Design.‘ Es war und ist ein Glücksfall, dass Herr Langenegger als Hemotune-CEO über dieses integrative Verständnis von Design verfügt. Zu dem, was wir in der zweijährigen Zusammenarbeit gemeinsam erreichen konnten, trugen zwei weitere Ingredienzien bei: das uns von Anbeginn geschenkte Vertrauen sowie das wechselseitige offene Verhältnis. Beides erleichterte ein Engagement mit Herzblut auch unsererseits“, so Meyer-Hayoz weiter.