Zu Beginn der Fliegerei waren die Tragflächen der Flugzeuge in ihrer Form den Flügeln der Vögel nachempfunden. Insbesondere die flügelähnlichen Entwürfe des Flugzeugpioniers Otto Lilienthal wurden hier zum Vorbild dessen, was die amerikanischen Gebrüder Wright später zum Prinzip eines Flugzeugs weiterentwickelten. Die Formensprache des Table B erinnert an die filigrane Konstruktion einer solchen Tragfläche: Dieser Tisch aus Aluminiumprofilen wirkt technologisch durchdacht und ausgereift. Seine Tischplatte scheint zu schweben. Die Formensprache des Table B ist der Ausdruck eines interdisziplinären Gestaltungsprozesses, an dem auch renommierte Ingenieure maßgeblich beteiligt waren. Auf diese Weise entstand ein überaus vielseitiger Tisch, dessen formale Leichtigkeit sich mit einer vielseitigen Funktionalität verbindet. Um den individuellen Wohnsituationen zu entsprechen, sind die Maße der Tischplatte des Table B flexibel – sie können eine Länge von bis zu 360 cm erreichen; zusätzlich lassen sich auch drei unterschiedliche Beinmodelle kombinieren. Der Tisch kann sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich eingesetzt werden, da auch die Materialien sehr langlebig sind. Der Table B entsteht in einem komplexen Fertigungsprozess auf hohem technologischen Niveau. Überaus spannend ist es hier, dass dennoch viele handwerkliche Verfahrensabschnitte nötig sind, um ihn endgültig fertigzustellen. Der Table B schlägt damit eine Brücke zwischen Design und Handwerk – seine visuelle Leichtigkeit beflügelt auch den Nutzer.
Begründung der Jury
Der von Designer Konstantin Grcic für BD Barcelona gestaltete Table B erinnerte die Jury an die Form und die Leichtigkeit einer Tragfläche. Inspiriert durch den Regalklassiker von Lluís Clotet und Óscar Tusquets aus dem Jahr 1979 knüpft Grcic an das Extrusionsverfahren für Aluminiumprofile an und schafft mit dem Table B eine Form, die in besonderer Weise die Verbindung von komplexer technischer Produktion und gestalterischer Innovation widerspiegelt.