Im Vergleich zur Zellherstellung in großen Stahltanks hat die Kultivierung im kleinen Stil den Vorteil, dass biochemische Reaktionen auf diese Weise sehr viel schneller und kontrollierter ablaufen. Der Mikrobioreaktor S.NEST ermöglicht es dem Laborpersonal, den Zellertrag zu maximieren und gleichzeitig Prozesse in allen Phasen zu steuern und zu überwachen. Das technisch ausgefeilte System lässt ein in sich geschlossenes Design zu, das minimalistischer kaum sein könnte und durch seine ästhetische Klarheit eine intuitive Handhabung vermittelt. Dank der Bedienung mithilfe einer Computersoftware konnte auf jegliche physische Steuerelemente am Gerät verzichtet werden und es wird eine Prozesssteuerung und -visualisierung von jedem beliebigen Ort aus möglich. Der Reaktor wirkt durch seine Monolith-Form, die durch die weiße Farbgebung voll zur Geltung kommt, futuristisch und funktional. Subtil durchbrochen wird seine bündige Oberfläche durch eine vertiefte Linie, welche die beiden Funktionsbereiche für den Betrachter visuell erfahrbar macht. In der oberen Hälfte befinden sich vier Inkubationskammern, die Zellkulturplatten mit 24 oder 96 Flüssigkeitskanälen aufnehmen können. Die Kammerfächer werden per Druck geöffnet und sind dadurch leicht zugänglich. Sowohl die Umweltfaktoren als auch die Mischrate lassen sich für jede Kammer individuell einstellen. Im unteren Gehäuseteil verborgen, liegt ein Bewegungskameramodul, das jede Probe einzeln abscannt und die Messwerte in Echtzeit ermittelt, sodass der Zellstatus präzise verfolgt werden kann.
Begründung der Jury
Der als Monolith gestaltete Mikrobioreaktor S.NEST demonstriert eindrucksvoll, wie sich Technik und Formgebung miteinander verbinden lassen. Das Erscheinungsbild ist aufmerksamkeitsstark und zurückhaltend zugleich und hebt die Fortschrittlichkeit des Systems in Bezug auf Effizienz und Benutzerfreundlichkeit gekonnt hervor. Zellkultivierung und Echtzeitüberwachung bilden eine kohärente Einheit in diesem Entwurf und sorgen für einen vollständig geschlossenen Prozessablauf.
