Die Myoelektrik ermöglicht es Menschen mit einer Amputation, mithilfe der durch biochemische Prozesse in den Muskelzellen erzeugten elektrischen Spannung eine Prothese zu steuern. Mit einer beeindruckenden Funktionalität lässt sich die bionische Handprothese MeHandA von Patienten mit einer arbeitsfähigen Muskelgruppe durch zwei bzw. eine Elektrode bewegen. Die Prothese weist eine proportionale Regelung der Geschwindigkeit auf sowie eine Greifkraft von 90 Newton bei einer gut koordinierten Zusammenarbeit aller Finger. Mit einer hohen Geschwindigkeit und Präzision der Bewegungen erlaubt sie mehr als 100 verschiedene künstliche Handgesten. Diese Prothese erleichtert so den Alltag und zeigt in ihrer Funktionalität eine natürliche Anmutung. Die Finger dämpfen einen Gegenstand beim Greifen sanft ab, jeder Finger agiert dabei unabhängig von den anderen. Die minimale Zeit für die Bewegung von einer vollständig geöffneten Hand zu einer geballten Faust beträgt 1,2 Sekunden. Die Nutzer können mithilfe eines Softwareprogramms die Optionen für die myoelektrischen Auslösesignale und bestimmte Bewegungsmuster zum Umschalten der verschiedenen Handgriffe individuell anpassen. Eine am Handgelenk positionierte Ladestandsanzeige ist gut einsehbar. Die Empfindlichkeitseinstellung der Sensoren kann sowohl mechanisch wie auch kabellos per Bluetooth-Verbindung über eine auf dem PC installierte Anwendung erfolgen. Mittels eines klar gestalteten Touchpanels lassen sich die Handbewegungen intuitiv ändern und umschalten.
Begründung der Jury
Bei der Gestaltung der Handprothese MeHandA beeindruckt die klare Visualisierung von Funktionalität und Präzision. Diese bionische Prothese ist eindeutig in ihrer Aussage und weckt sofort das Vertrauen der Patienten. Die Möglichkeiten der Myoelektrik auf innovative Weise nutzend, bietet sie amputierten Menschen die Aussicht, ihren Alltag leichter zu meistern. Die Bewegungen der Hand und auch der einzelnen Finger sind fließend und fühlen sich sehr natürlich an.