Im Leben der Menschen im finnischen Bottenwiek hatten Seezeichen einst eine zentrale Bedeutung inne. Feuerzeichen, „kaasas“, dienten dazu, Seefahrer sicher nach Hause oder hin zu neuen Fanggründen zu geleiten. Waren Feinde in Sicht, wurde ein Warnfeuer in der Kaasa entzündet. Das Konzept des Kaasa-Lichtes greift diese kraftvolle Symbolik auf, und seine Interpretation macht es zu einem aussdrucksstarken Einrichtungsgegenstand. Das gestalterische Ziel war es, einen urbildlichen wie auch ikonischen Treffpunkt zu schaffen, der sich leicht in heutige Lebenswelten einfügt. Ähnlich einer großen Kerze, will die Kaasa Menschen um eine stimmungsvolle Licht- und Wärmequelle herum zusammenbringen. Die Kaasa-Kollektion besteht aus Ethanol-Windlichtern in zwei Größen und drei Farben. In ihrer Funktionalität ist sie sorgfältig durchdacht: Die Flamme sitzt auf einer Stahl-Basis und wird von einer hitzeresistenten Glasschicht geschützt, die wiederum von einer äußeren Schicht aus mundgeblasenem Glas ummantelt ist. Die Gestaltung des Kaasa-Lichts ist somit eine stimmige Lösung für die Suche des Designers nach einer Kombination aus Licht- und Wärmequelle. Die Kaasa übersetzt die Emotion von Licht und steigert das Ambiente in den Wohnräumen. Die strenge formale Interpretation jahrhundertealten Leuchtfeuers verkörpert sowohl die extremen Jahreswechsel in den skandinavischen Ländern als auch das faszinierende Schauspiel des Nordlichts.
Begründung der Jury
Die Kaasa-Feuerstelle überführt das traditionelle Motiv eines wärmenden Feuergefäßes in eine zeitgemäße Formensprache. Als eine spannende Synthese aus Windlicht und Feuerstelle erinnert sie an die Form einer Flasche. Sie stellt damit auch in symbolischer Hinsicht eine sehr überzeugende Neuinterpretation dar.
