Das menschliche Sehvermögen ist einzigartig, was seine Fähigkeit anbelangt, die Welt in ihrer ganzen Komplexität aufzunehmen und in Sekundenbruchteilen Wichtiges aus dem endlosen Strom an Informationen herauszufiltern und zu verarbeiten – und dabei kaum Energie zu verbrauchen. Diese erstaunliche Fähigkeit inspirierte die Funktionsweise der neuromorphen Kamera DVXplorer. Ihr dynamisches Bildverarbeitungssystem zeichnet sich durch extrem schnelle Reaktionszeiten von unter einer Millisekunde, einen hohen Dynamikbereich und einen geringen Stromverbrauch aus. Ermöglicht wurde dies durch die Entwicklung der Dynamic Vision Platform, einer Kombination aus Hard- und Software, deren Kernelement ein patentierter Vision-Sensorchip ist. Dieser Chip bildet die wichtigsten Aspekte der menschlichen Netzhaut nach. Dank seines neuromorphen Pixeldesigns reagiert er nur auf Lichtveränderungen auf Pixelebene und überträgt die Bilder mit einer Zeitauflösung im Mikrosekundenbereich. Damit bietet DVXplorer die Leistung einer Hochgeschwindigkeitskamera mit Tausenden von Bildern pro Sekunde – produziert allerdings weit weniger Daten, da ein großer Teil der Datenverarbeitung bereits im Sensor stattfindet. Eine solche Echtzeit-Reaktionsfähigkeit ist beispielsweise bei Augmented-Reality-Anwendungen, autonomen Fahrerassistenzsystemen oder Industrierobotern erforderlich. Die DVXplorer lässt sich zudem für die Gestenerkennung, eine datenschutzbewusste und energiesparende Überwachung und die schnelle Erfassung von Barcodes und anderen sich bewegenden Objekten einsetzen.
Begründung der Jury
Die neuromorphe Kamera DVXplorer begeistert mit der Implementierung einer wegweisenden und gleichzeitig serientauglichen Technologie zur dynamischen Bildverarbeitung, was sie sehr viel schneller und effizienter als bislang bekannte Kamerasysteme macht. Ihre funktionale Komplexität verbindet sie auf eindrucksvolle Weise mit einem äußerst kompakten Formfaktor und einer gestalterischen Reduktion, die nur durch filigrane, lilafarbene Linien aufgebrochen wird.
