Porzellangefäß

Die Attitüde des Bestimmten – das Quadrat

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Die Herstellung von Porzellan ist ein auch heute noch geheimnisumwitterter Prozess, in dem viele Zutaten schließlich in großer Hitze das weich schimmernde Porzellan ausbilden. Bei der Entstehung der Porzellanstudie „Die Attitüde des Bestimmten – das Quadrat“ führte ein innovatives technisches Verfahren zu einer neuen Anmutung eines Porzellangefäßes. Seine Ausgangsform bilden zunächst flexible, aus Schwammtuch genähte Textilhüllen. Dieses nachwachsende Material aus Cellulose und Baumwollfasern ist extrem saugfähig, weshalb es im Gestaltungsprozess die Funktion einer Gipsform übernehmen kann. Die Wirkung dieses innovativen Verfahrens ist verblüffend: Wird Porzellanmasse in die Textilhülle eingegossen, entzieht diese der Masse die Flüssigkeit und es entsteht ein Scherben mit quadratischen Strukturen. Der textile Ursprung wird äußerlich sichtbar und verleiht diesem Porzellangefäß eine starke Ausdruckskraft. Die Wirkung auf den Betrachter wird zusätzlich durch seine bisquite Oberfläche verstärkt. Für die Vervielfältigung wird die Form über ein Abgussverfahren fixiert. Um Varianten zu ermöglichen, können zudem unterschiedliche Sockel mit dem Grundkörper variiert werden. Aus einer Designstudie, die den Aspekt des Zufalls im Arbeitsprozess bewusst an ihren Anfangspunkt stellte, ging mit „Die Attitüte des Bestimmten - das Quadrat“ ein überaus reizvolles Porzellangefäß hervor. Sein Gestaltungsprozess eröffnet zudem neue Perspektiven für die Zukunft der Porzellanherstellung.

Begründung der Jury

Das Porzellangefäß „Die Attitüde des Bestimmten – das Quadrat“ ist Ausdruck eines überaus kreativen Schaffensprozesses. Die Formensprache dieses Gefäßes beeindruckt durch ihre Plastizität. Faszinierend ist zudem, wie der textile Ursprung sichtbar wird und immer wieder neue Strukturen bildet. Hier wird deutlich, wie durch ein erweitertes, evolutionäres Designverständnis etwas völlig Neues entstehen kann.

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