Im frühen 19. Jahrhundert war der „Fer de Berlin“, ein aus Eisendraht hergestellter Schmuck, außerordentlich beliebt. Es waren sehr fein ziselierte Schmuckstücke, die mit hoher Handwerkskunst in den Berliner Eisen-gießereien gefertigt wurden. Als solche waren sie auch ein Ausdruck der damals herrschenden bürgerlichen Vorstellung einer klaren und unaufdringlichen Ästhetik. Die Gestaltung der Ringe aus der Schmuckserie „cut“ folgt einem ähnlichen Ansatz. Im Sinne einer „Reduk-tion des Edelsteins auf seine Schliffzeichnung“ will dieser Schmuck eine vom Wert des Materials unabhängige Bedeutung visualisieren. Die Fertigung erfolgt dabei unter Einsatz einer hochentwickelten industriellen Lasermikrobearbeitungstechnologie, bei der eine sorgfältige Planung des Objekts nötig ist. Das Ergebnis ist verblüffend in seiner Präzision und Ausdruckskraft. Diese Ringe aus Edelstahl zeigen eine faszinierend geometrische Formensprache, die erst durch die besondere Art der Herstellung möglich wird. Sie besitzen eine eindrucksvolle dreidimensionale Anmutung. Dies geht einher mit der ansprechenden Haptik des Materials Edelstahl, die Ringe schmiegen sich sanft dem Finger an. Ein klug durchdachtes Gestaltungskonzept lässt hier, umgesetzt mittels des innovativen Einsatzes einer zeitgemäßen Technologie, ein Schmuckstück von hoher Ästhetik und Ausdruckskraft entstehen.
Begründung der Jury
Die Ringe aus der Schmuckserie „cut“ ziehen den Betrachter sogleich in ihren Bann. Die Möglichkeiten der Lasermikrobearbeitungstechnologie auf kreative Weise nutzend, entstand hier ein Schmuck mit besonderen visuellen Eigenschaften. Man nimmt ihn als geschlossene dreidimensionale Einheit wahr, fühlt aber dennoch die einzelnen Ebenen, aus denen er besteht. Er berührt die Sinne mit seiner inspirierten Gestaltung und strahlt eine hohe Wertigkeit aus.