Chuan’s Kitchen

Im Mittelpunkt des architektonischen Konzepts für das Restaurant Chuan’s Kitchen stand der Wunsch, Tradition und zeitgenössische Volkskunst mit einer modernen Architektur zu verbinden. Um das reichhaltige und im Verschwinden begriffene Kulturerbe Chinas authentisch widerzuspiegeln, kommt die aus Qingshen in der Provinz Sichuan stammende Kunst des Bambusflechtens zum Einsatz. Sie soll als ein aussagekräftiges Medium der Vermittlung der alten Kultur dienen. Dazu wurden Bambusflechter aus Sichuan eingeladen, um ihr Können zu demonstrieren. Das Ergebnis ist eine filigrane Struktur aus dem klassischen Material Bambus, die das Restaurant wie ein Netz durchzieht. Das ansonsten klar und modern anmutende Interieur wird dadurch eindrucksvoll akzentuiert. Auf diese Weise entstehen auch einladende und gemütliche Nischen. Mit der Gestaltung einher ging die Vorstellung, dass sich dieses Netz im Raum mit den wohlduftenden Speisen zu einem einzigen Appetit und Geist anregenden Ganzen vereint. Im Interieur hat das zur Einrichtung passende gedämpfte Licht die Aufgabe, den Zusammenklang des eleganten Ambiente und der Einfachheit der Sichuan-Küche zu unterstreichen. In einem reizvollen Wechselspiel zwischen den Gästen, den traditionellen Delikatessen der Restaurantküche und der Architektur lässt sich so eine jahrtausendealte Kultur intensiv neu erleben.