Jury

Vincent Créance

Vincent Créance begann seine Laufbahn nach seinem Abschluss an der Ecole Supérieure de Design Industriel 1985 bei Agentur Plan Créatif. Hier stieg er 1990 zum Design Director auf und entwickelte zahlreiche Produkte für den Hightech- und Verbrauchermarkt. 1996 ging er als Design Director für sämtliche Telefonaktivitäten auf internationaler Ebene zu Alcatel und wurde 1999 Vice President Brand, zuständig für Industriedesign, User Experience und die gesamte Kommunikation für den Geschäftsbereich „Mobile Phones“. 2004 avancierte Vincent Créance zum Design and Corporate Communications Director des französisch-chinesischen Joint Ventures “TCL & Alcatel Mobile Phones”. 2006 wurde er Präsident und CEO von MBD Design, einer der wichtigsten Designagenturen in Frankreich, und entwickelte Designlösungen für Transport- und Produktdesign. Anschließend gestaltete er 2017 das Design Center der Université Paris-Saclay, das 14 bekannte französische Ingenieurschulen und Forschungsinstitute mit dem Ziel der Förderung von Design in dem neuen Ökosystem zusammenbringt.

Créance ist Vorstandsmitglied der APCI (Agency for the Promotion of Industrial Creation), des ENSCI (National College of Industrial Design) und Mitglied im Design Strategic Advisory Board der Region Paris und des Strate College.

Vincent Créance

Red Dot im Interview mit Vincent Créance

Red Dot: Welches Projekt Ihrer abwechslungsreichen Karriere bleibt Ihnen besonders in Erinnerung?
Vincent Créance: Mir wird rückblickend klar, dass ich auf die Projekte am stolzesten bin, an denen sich das Top-Management meiner Kunden ernsthaft beteiligt hat. Ein in Bezug auf Innovation ambitioniertes Designprojekt hinterfragt etablierte Gegebenheiten und versetzt das Unternehmen in eine ungewisse neue Welt. Daher muss ein solches Projekt von der obersten Führungsebene unterstützt werden. Außerdem motiviert das Top-Management die Teams, ihr gesamtes Know-how aufzubieten, um das ursprüngliche Ziel zu erreichen.

Worauf achten Sie besonders bei der Bewertung der Produkte?
Ich prüfe erst schnell die Grundlagen guten Produktdesigns: Schlichtheit, einfache und intuitive Handhabung, Qualität der Materialien sowie der Details und die Verarbeitung. In einem zweiten Schritt frage ich mich, ob das Produkt innovativ ist und, wenn ja, ob es relevant und zweckmäßig ist. Der dritte Schritt hat eine mehr emotionale Dimension: Anziehungskraft, Überraschungseffekt, Qualität des Klangs und der Beleuchtung, Haptik und Beschaffenheit, konsequente Gestaltung usw.