Jury

Prof. Dr. Ken Nah

Professor Dr. Ken Nah graduierte 1983 an der Hanyang University in Südkorea als Bachelor of Science in Industrial Engineering. Sein Interesse an Human Factors / Ergonomie vertiefte er 1985 mit einem Masterabschluss am Korea Advanced Institute for Science and Technology (KAIST). 1996 promovierte er im Bereich „Konstruktive Gestaltung“ an der Tufts University in Boston. Darüber hinaus ist Ken Nah ein in den USA zertifizierter Ergonom (CPE).

Derzeit ist er Professor für Design an der International Design School for Advanced Studies (IDAS) der Hongik University in Seoul sowie Direktor des „Human Experience and Emotion Research (HE.ER)“-Labors. Seit 2002 ist er zudem Leiter des International Design Trend Centers (IDTC). Ken Nah war Generaldirektor der „World Design Capital Seoul 2010“. Neben seiner Lehrtätigkeit als Professor ist er Senior-Vizepräsident der Korea Federation of Design Associations (KFDA) und der Korea Association of Industrial Designers (KAID). Seit 2000 ist Ken Nah ferner als Berater in Designpolitik für verschiedene Ministerien der koreanischen Regierung tätig.

Prof. Dr. Ken Nah

Red Dot im Interview mit Prof. Dr. Ken Nah

Red Dot: Welche Herausforderungen erwarten junge Designer in der Zukunft und wie bereiten Sie sie darauf vor?
Prof. Dr. Ken Nah: Zu den Herausforderungen zählen die Schnelligkeit und Qualität der Entwicklungen in der Technologie, die Komplexität des globalen und regionalen Marktes sowie die Unvorhersehbarkeit des Kaufverhaltens. Seit 2010 vermittle ich den Studierenden, dass sie ihr eigenes System entwickeln sollten, um von Daten und Informationen zu lernen. Ich sage ihnen auch, dass sie hinausgehen und Menschen treffen, ihnen zuhören und sie beobachten sollen. Schließlich rate ich ihnen, Bücher zu lesen und YouTube zu schauen.

Welches Fachwissen ist nötig, um die Designqualität eines Produktes zu beurteilen?
Im Grunde genommen ist hervorragendes Design die optische und haptische Umsetzung von „gutem Aussehen“ und „guter Funktion“. „Gutes Aussehen“ ist ein recht subjektives Urteil, auch wenn es allgemeingültige Grundsätze der Ästhetik gibt. „Gute Funktion“ ist objektiver und zieht kulturelle und psychologische Eigenschaften von Nutzern in Betracht. Meiner Meinung nach muss man sowohl für die Ästhetik und Benutzbarkeit sensibel sein, um die Designqualität richtig und gerecht beurteilen zu können.