Hon.-Prof. Dr. Sascha Peters
Hon.-Prof. Dr. Sascha Peters ist Gründer und Inhaber der Material- und Technologieagentur HAUTE INNOVATION in Berlin. Er studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen und Produktdesign an der ABK Maastricht. An der Universität Duisburg-Essen schrieb er seine Doktorarbeit, in welcher er sich mit der Kommunikationsproblematik zwischen Engineering und Design auseinandersetzte. Von 1997 bis 2003 leitete er Forschungsprojekte und Produktentwicklungen am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen und war anschließend bis 2008 stellvertretender Leiter des Design Zentrums Bremen. Sascha Peters ist Autor zahlreicher Fachbücher zu nachhaltigen Werkstoffen, smarten Materialien, innovativen Fertigungsverfahren und energetischen Technologien. Er zählt zu den führenden Materialexperten und Trendscouts für neue Technologien. Seit 2014 ist er Mitglied im Beirat der Förderinitiative „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Red Dot im Interview mit Hon.-Prof. Dr. Sascha Peters
Red Dot: Thema Nachhaltigkeit: Welche Materialien weisen hier Zukunftspotenzial auf?
Hon.-Prof. Dr. Sascha Peters: In den nächsten Jahren geht es um das Schließen der Materialkreisläufe hin zu einer Circular Economy. Unsere Ressourcen müssen in Kreisläufen zirkulieren, denn wir können uns den bisherigen Umgang bei einer steigenden Weltbevölkerung nicht mehr leisten. All die Werkstoffe werden gewinnen, die sich in ihre Komponenten zerteilen lassen und entweder in den technischen oder den biologischen Kreislauf passen. Vor allem der biologische bietet sehr viel Potenzial für Innovationen.
Welche Eigenschaften muss ein Produkt aufweisen, um Sie zu überzeugen?
Mich überzeugen Produkte nur dann, wenn das Ende des Lebenszyklus vom Designer mitgedacht wurde. Es genügt heute nicht mehr, nur bis zum Verkauf an den Kunden zu denken. Es muss also die Frage beantwortet werden, was ein Nutzer nach Gebrauch mit einem Produkt und den darin verwendeten Materialien macht. Kann sich ein Produkt zum Beispiel hinterher in etwas anderes Nützliches verwandeln?