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Wie man die Red Dot Jury überzeugt: darauf achten die Experten für Kommunikationsdesign

Einmal im Jahr trifft sich die Jury des Red Dot Award: Communication Design. Über mehrere Tage begutachten die 24 internationalen Experten alle Arbeiten, die zum Designwettbewerb eingereicht wurden. Nur Projekte, die mit ihrer Gestaltungsqualität und kreativen Leistung hervorstechen und die Juroren überzeugen, erhalten das Red Dot-Siegel. Bei der Evaluierung spielen verschiedene Kriterien eine Rolle. Diese variieren je nach Art des Projekts. Zusätzlich hat jedes Jury-Mitglied aufgrund seiner Erfahrung und des jeweiligen kulturellen Hintergrunds, eigene Erwartungen an die Wettbewerbsbeiträge.

Vielfältige Bewertungskriterien
In die Entscheidung der Jury fließen unter anderem das gestalterische Konzept, dessen Umsetzung und die Wahl des Mediums mit ein. Neben der Originalität und dem Wiedererkennungswert achten die Juroren auch darauf, ob die Botschaft adäquat und zielgruppengerecht vermittelt wird und ob die Arbeit den Betrachter emotional und nachhaltig berührt.

Ideen und ihre Umsetzung
Rainer Hirt aus Deutschland ist der Sound Design-Spezialist in der Jury. Als Supervisor verschiedener universitärer Forschungsprojekte und Mitbegründer der Audio Branding Academy weiß er um die Bedeutung akustischer Markenkommunikation. Insofern achtet er bei der Evaluierung insbesondere „auf die Idee, Innovationskraft, Umsetzung und Qualität der Arbeiten.“

Die Wirkung von Design
Jury-Kollege Gustavo Greco arbeitet als Designer in Brasilien. Als Juror ist ihm vor allem eines wichtig, nämlich die „Angemessenheit und wie das Projekt das Leben von Menschen, die mit ihm in Berührung kommen, (zum besseren) verändern kann“. Damon Aval, der 2012 selbst mit dem Red Dot: Junior Prize ausgezeichnet wurde, erklärt, dass weniger manchmal mehr ist: „Gute Arbeit muss Menschen nicht immer überraschen oder eine völlig neue Idee sein. Manchmal reicht es aus, wenn etwas einfach und gut durchdacht ist.“

Ein Blick unter die Oberfläche
Johnason Lo ist 2018 ebenfalls Teil der Red Dot Jury. Dem Branding-Experten ist wichtig, dass die Projekte außergewöhnlich, originell und authentisch sind: „Ich schenke der Art und Weise, wie ein bestimmtes Gefühl durch Design ausgedrückt wird, besondere Beachtung.“ Der aus Taiwan stammende Designer erklärt weiter: „Je nach individueller Stärke kann ein Entwurf Sprache und Kultur überwinden.“ Eine gelungene Kreation zeichnet sich durch mehr als eine schöne Erscheinung aus. Professor Shu-Chang Kung, Vorstandsvorsitzender der Chinese Society of Interior Designers, über seine Ansprüche an eine Arbeit: „Ich versuche stets, eine perfekte Integration von Kunst und Business in einer Einreichung zu finden. Einerseits muss sie ein starkes Szenario und Bild für das Branding eines Produkts kreieren, andererseits soll sie eine poetische Botschaft haben, welche die andere Dimension hinzufügt.“

Bewertung im Team
Dem Leitmotiv „In search of good design and creativity“ folgend, begutachten die internationalen Experten sämtliche Einreichungen live und vor Ort. Jedes Projekt wird einzeln und individuell diskutiert. Ein ausgewogenes Urteil, das sowohl die fachlichen, als auch die interkulturellen Aspekte einer Arbeit berücksichtigt, erzielen die Mitglieder des Expertengremiums im Team: „Das Ziel einer guten Jury sollte sein, den ganzen Zusammenhang zu erfassen und zu beurteilen.“, erklärt der Schweizer Design-Experte und langjährige Red Dot-Juror Jean Jacques Schaffner.

Red Dot Award: Communication Design 2018
Gestalter, Agenturen und Hersteller, die die Red Dot Jury mit ihrem Können überzeugen wollen, haben bis spätestens 15. Juni die Möglichkeit, am Red Dot Award: Communication Design 2018 teilzunehmen. In 17 Kategorien können sie ihre Arbeiten und Projekte zum internationalen Wettbewerb für Kommunikationsdesign einreichen. Im Juli kommt das Expertengremium wieder zusammen. Dann stehen die eingereichten Arbeiten und Projekte für mehrere Tage auf dem Prüfstand. Ihre Macher dürfen auf die Vergabe des Red Dot-Qualitätssiegels hoffen.