Moderner, prägnanter, unschuldiger: Prof. Dr. Peter Zec über das neue Google-Logo
Anfang September 2015 hat sich Google ein neuen Anstrich gegeben: Zum siebten Mal seit 1998 wurde das Logo der einflussreichsten Internet-Suchmaschine angepasst. Google hat diesen Schritt mit einer besseren Darstellbarkeit auf kleineren Bildschirmen begründet. Doch wenn ein Weltkonzern sein Erscheinungsbild verändert, öffnet sich ein weiter Raum für Interpretationen. Folglich waren die sozialen Netzwerke und Kommentarspalten, neben viel Lob und Kritik, gefüllt mit Spekulationen über die wahren Gründe dieses Schritts.
Professor Dr. Peter Zec, Initiator und CEO von Red Dot, wurde von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zu dem Logo befragt. „Durchaus gelungen“ entgegnet er den Kritikern und benennt mögliche Motive hinter dem Redesign.
Für den Designexperten wirkt das neue Logo „weniger angestaubt und verschnörkelt“. Daran erkennt der Red Dot-Initiator auch einen möglichen Grund für die Veränderung: Google will „sich modernisieren und zudem besser merkbar werden“. Denn „jeder hatte eine Vorstellung im Kopf vom alten Google-Logo - aber keiner hätte es zeichnen können“. Auch die Integration sämtlicher Hausfarben in der Kurzform „G“ sei konsequent und führe zu einer bisher nicht erreichten Corporate Identity.
Die Neufassung wirke frischer, jedoch „dabei auch naiver, etwas kindlicher“. Diese neue Leichtigkeit führt den Red Dot-Gründer zu dem Schluss: „Das neue Emblem wirkt unverfänglicher, auch weniger hierarchisch. In jedem Fall will sich der Konzern damit ein unschuldigeres Gesicht verleihen.“
Hinter dieser neuen Unverfänglichkeit steht ein „Konzern mit Monopolanspruch auf die Zukunft insgesamt“, wie Andrian Kreye auf süddeutsche.de anmerkt. Und das neue Logo könne nun „auf Produkten jeder Größe und Form aufgebracht werden“.