W Conran Design

W Conran Design hat sich auf Branding, Architektur, Kommunikation und Werbung spezialisiert – beste Voraussetzungen, um der Olympiade 2024 in Paris ein markantes Erscheinungsbild zu verleihen. Das Motto lautet „Games wide open“, weshalb das Branding die französische Kultur zitiert, aber auch so flexibel ist, dass alle Beteiligten ihren eigenen Look kreieren können und doch alles wie aus einem Guss wirkt.

Interview mit W Conran Design

Red Dot: Sie haben ein Designsystem entwickelt, das zu jedem Ort, jeder Veranstaltung und jeder Sportart passt, warum?
W Conran Design: Normalerweise besteht das Branding einer Olympiade aus einem einzigen visuellen Thema. Wir wollten ein System schaffen, das sich perfekt an die unglaubliche Kulisse von Paris anpasst und für jede Anwendung maßgeschneidert ist. Der Look der Spiele wird in ein grafisches Vokabular übersetzt, das es den Stakeholdern ermöglicht, das Branding mit eigenen Icons zu ergänzen.

Ein zentrales Gestaltungselement ist der Pflasterstein. Was steckt dahinter?
Paris ist eine „revolutionäre“ Stadt, in der bei Demonstrationen schon viele Pflastersteine geworfen wurden. Im Design bilden sie die Pixel für die Komposition der Anwendungen. Wir haben ein geometrisches Raster geschaffen, das allen Entwürfen zugrunde liegt und eine visuelle Einheit schafft. Das Design ist sehr strukturiert, doch kommt die Fantasie nie zu kurz.

Viele Wettbewerbe finden mitten in der Stadt statt. Hat das Ihr Konzept beeinflusst?
Ja, sehr. Die Helden dieser Spiele sind Paris, das Grand Palais, die Esplanade des Invalides, der Eiffelturm, und Versailles oder Tahiti. Das Branding muss in dieser einzigartigen Umgebung seinen Platz finden. Es ist eine subtile Anspielung auf den Reichtum der französischen Kultur und soll den Spielen Glanz verleihen, ohne sie je zu überschatten.

Erzählen Sie uns mehr über das Farbschema …
Dieser Aspekt hat uns sehr angespornt. Drei oder vier dominierende Farben standen von Anfang an fest, dennoch bemühten wir uns, eine Farbpalette zu entwickeln, die in der Realität der französischen Regionen verwurzelt ist. Es gibt ein Lavendelblau, das von den Landschaften Südostfrankreichs inspiriert ist, ein Sèvres-Blau, das Kreativität und Raffinesse ausdrückt, ein Korallenorange, das Tahiti feiert, ein Matisse-Gelb, das für Modernität und Kühnheit steht, ein Operngrün, das an oxidierte Dächer erinnert, ein Eichenblattgrün und natürlich das Rot der Liebe und das Grau der Zinkdächer von Paris. Es ist ein fröhliches Ganzes, sehr belebend, aber auch vom Wunsch beseelt, in einem so majestätischen Rahmen nicht zu laut zu sein.

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