TANSEISHA Co., Ltd.

Tanseisha ist ein Studio für Raumgestaltung, das kommerzielle Räume, wie Verkaufsflächen oder Bereiche für die Gastronomie, ebenso ideenreich gestaltet wie kulturelle Räume, darunter Museen, Ausstellungen, Event-Locations und mehr. Das seit 1946 aktive Studio begleitet dabei den gesamten planerischen und kreativen Prozess – von Recherche und Planung über die Gestaltung bis hin zu Konstruktion und Betrieb.

Interview mit TANSEISHA Co., Ltd.

Red Dot: Ihnen wurde die Ausstellungsgestaltung des neuen Rikuzentakata City Museums überantwortet, nachdem das ursprüngliche Haus beim großen Erdbeben von 2011 komplett zerstört wurde. Was war Ihr Zugang?
TANSEISHA Co., Ltd.: Der Verlust kultureller Güter und von Ausstellungsmaterial, die einen lokalen Schatz darstellten, bedeutete auch den Verlust von Geschichte und Erinnerung. Die geretteten Materialien nun in einem neuen Ausstellungsformat zu zeigen, haucht ihnen neues Leben ein und sie erlangen als Zeugnisse Rikuzentakatas neue Bedeutung. Dies führt zum Grundgedanken des Projekts: einem Versprechen an die Zukunft. Das ist es auch, was alle im Herzen trugen und alle antrieb, die an dem Ausstellungsprojekt beteiligt waren.

Sie benutzen die Begriffe „lebendes Museum“ und „lebendes Exponat“. Können Sie das etwas erklären?
Auch wenn das Museum nun eröffnet wurde, sind viele Gegenden von Rikuzentakata immer noch dabei, sich zu erholen, und auch die Restaurierungsarbeiten an den etwa 460.000 Exponate zählenden beschädigten Sammlungsbeständen des Museums dauern an. Diese „Live“-Situation ist der Impuls für den Begriff vom „lebenden Museum“, das hier von einem international beispiellosen Bergungsprojekt angetrieben wird. Ebenso werden wiederhergestellte Stücke als „lebende Exponate“ gezeigt, die in diesem dynamischen Kontext auch neue Werte widerspiegeln.

Das Museum beinhaltet auch das ehemalige Sea Shell Museum und die Muschelschale wurde zum zentralen Symbol der neuen Stätte. Wie wird sie repräsentiert?
Zum einen gestalteten wir eine an die Form der Muschel angelehnte Spirale im Ausstellungsraum, der somit durch einen einzigen Gang entlang einer Kurve erschlossen wird. Auch wurden beispielsweise ansonsten ungenutzte Austernschalen entsalzt, zerstoßen und dem Putz beigemischt, wodurch sie zum Designelement der Wände der Spirale wurden. Überhaupt kamen im gesamten Ausstellungsraum heimische Ressourcen zum Einsatz, um den lokalen Charakter zu unterstreichen.

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