Clarity x Airlift

Clarity bietet Unternehmen kompetente, kreative, nutzerzentrierte Designlösungen. Unter Rückgriff auf sein starkes Netzwerk, zu dem unter anderem Airlift gehört, stellt das 2018 gegründete Studio maßgeschneiderte Teams zusammen und entwickelt Designstrategien, Produkte sowie intuitive physische und digitale Nutzererfahrungen. 2021 schloss sich Clarity dem führenden Designstudio Box Clever mit Sitz in San Francisco an.

Interview mit Clarity x Airlift

Red Dot: Die Benutzeroberfläche des Röntgenmikroskops ZEISS Xradia 630 Versa gestalteten Sie auf der Grundlage eines kundenspezifischen, nutzerzentrierten Designprozesses. Was war die größte Herausforderung?
Clarity x Airlift: Eine große Herausforderung war kultureller Art. Wir begannen als Berater ohne Vorwissen in der Mikroskopie. Beim Kick-off bei Zeiss war da ein Raum voller Skeptiker, die sich mit verschränkten Armen fragten, wie wir als Außenstehende irgendetwas bewirken sollten. Aber es ging ja nicht um uns; unsere Methodik stellte die Anwender ins Zentrum, um das versteckte Potenzial der Software rauszukitzeln. Mittels Empathie, Design und einer Build-to-learn-Denkweise nahmen wir Zeiss schrittweise mit auf eine Reise, um die innovative NavX-Softwareerfahrung zu entwickeln – und verwandelten im Lauf von zwei Jahren Skeptiker in Mitstreiter.

Wie unterstützt Ihre Lösung die Nutzererfahrung?
In Gesprächen mit den Anwendern wurde uns klar, dass die bisherige Benutzeroberfläche zwar technisch sehr leistungsfähig ist, die visuelle und die bei der Anwendung erfahrene Komplexität aber das Verständnis und die Aneignung erschweren. Nach dem Aufzeigen zentraler Schwachstellen einigten wir uns mit dem Zeiss-Team auf Schwerpunktbereiche, die bei der Nutzeroberfläche zu verbessern waren. Zum Beispiel wurde wirksam KI eingesetzt, um eine heikle Stelle zu automatisieren, an einer anderen Stelle sorgte eine AR-Überblendung für verbesserte Kontrolle. Mit einem Raster und Spationierung schafften wir auch visuell Ordnung und entwickelten dank einer ausgeklügelten Farbpalette, moderner Fonts und einer optimierten Symbolbibliothek eine visuelle Hierarchie.

Was haben Sie als Designer und Designforschende von dem Projekt gelernt?
Dieses Projekt war facettenreich und Zeiss verstand, dass bahnbrechende Innovationen ein Bekenntnis zum Andersdenken erfordern. Für uns ging es in der ersten Hälfte des Projekts um das Eintauchen in die Welt der Mikroskopie, der technischen Sprache und Prozesse. In der zweiten Hälfte ging es darum, die Vision greifbar zu machen, dass es einen besseren, schöneren, anwendergerechten Weg gibt. Dass wir jetzt mit dem Red Dot: Best of the Best ausgezeichnet wurden, bestätigt uns sehr in unseren wichtigsten Grundsätzen: Lerne vom Zuhören, verpflichte dich zur Spitzenleistung, entwickle Klarheit aus Komplexität.

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