Blackmagic Design User Interface Team

Blackmagic Design entwickelt und erzeugt kreative Videotechnik für Film und Fernsehen. Das in Melbourne ansässige, 13-köpfige Interface-Design-Team des Unternehmens hat ein breites Aufgabengebiet, von der Gestaltung von Kamera-Menüs bis zu groß angelegten Software- und Web-Anwendungen. Um sich in die Nutzer hineinzuversetzen, führt das Team auch Videoprojekte mit Blackmagic-Produkten durch – eine Praxisnähe, durch die das Verständnis für Benutzerschnittstellen immer weiter wächst.

Interview mit Blackmagic Design User Interface Team

Red Dot: Was sind die Herausforderungen, wenn man das Blackmagic OS professioneller Kameras für das mobile Format neu denkt?
Blackmagic Design User Interface Team: Technisch ging es darum, die Beschränkungen des Smartphones bei Rechenleistung und Speicher zu überwinden, um so viele Eigenschaften einer Blackmagic-Kamera wie möglich hineinzupacken. Wir mussten auch die Workflows überdenken, ohne beim Design oder der Funktionalität Abstriche zu machen. Professionelle Kameras haben physische Knöpfe, Wählscheiben etc. Das in ein Touchscreen-basiertes Interface zu bringen und Usability zu gewährleisten, war eine Herausforderung. Smartphones sind zudem Mehrzweckgeräte, was es schwer macht, die Bedürfnisse von Alltagsnutzern und Profis zu harmonisieren. Professionelle Nutzer bleiben etablierten Kameramarken treu. Wenn sie also eine Kamera-App von Blackmagic nutzen, dann erwarten sie, dass sie alle anderen Apps auf dem Markt übertrifft. Wir mussten also in sehr kurzer Zeit etwas Herausragendes liefern.

Wie kommt es, dass die Qualität mobiler Kameras in den letzten Jahren so extrem gestiegen ist?
Smartphones haben tiefgreifend verändert, wie wir unser Leben mittels Video und Fotografie dokumentieren. Das hat Fortschritte bei Rechenleistung und Bildgebungstechnologie motiviert. Heute steht die Bildqualität von Smartphones auf einer Stufe mit professionellen Einsteiger-Kameras und sie sind leistbarer und kompakter. Darüber hinaus erlauben schnelles Sharing und Feedback den Nutzern, ihren Output schnell zu verfeinern. Das hat weitere technische Verbesserungen nach sich gezogen.

Die Blackmagic Camera App ist auch für Anfänger gedacht. Was macht ihr Design intuitiv?
Wir haben uns bewusst für eine leicht zugängliche Bedienung entschieden. Für ein harmonisches und visuell ansprechendes Interface benutzen wir gut lesbaren Text und eine besonders schön gestaltete Ikonografie. Und wir haben eine relativ flache Hierarchie realisiert, bei der Einstellungen mit nur drei Mal Tippen geändert werden können. Nicht durch Untermenüs navigieren zu müssen, gibt Stabilität und ermutigt auch neue Nutzer. Und wer auf eine unbekannte Funktion tippt, kommt leicht wieder zur vorherigen Einstellung zurück, was zum Experimentieren animiert.

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