1zu33 Architectural Brand Identity
Mit einem glanzvollen Auftritt auf dem Salone del Mobile zelebrierte Gaggenau das Motto „The Elevation of Gravity“. Die beauftragte Agentur 1zu33 konnte bereits im vergangenen Jahr den außergewöhnlichen Ort, die Villa Necchi, bespielen und bewies auch 2024 ein Feingefühl für das Zusammenspiel von Markenwerten, architektonischer Wirkung und innovativer Produktpräsentation. Die Besucher ließen sich dabei auch von der Tanzchoreografie von Philippe Kratz einfangen – im Mittelpunkt stand jedoch ein monumentaler Küchentresen.
Interview mit 1zu33 Architectural Brand Identity
Red Dot: Der diesjährige Auftritt von Gaggenau bei der Mailänder Möbelmesse fand erneut in der Villa Necchi statt. Was macht diesen Ort so faszinierend?
1zu33 Architectural Brand Identity: Christian Sedlmeier: Hier verbinden sich gekonnt viele Gegensätze und sie bildet eine grüne Oase mitten im Trubel der Stadt. Entworfen von Piero Portaluppi in den 1930er Jahren, ist sie seit jeher ein visionärer Ort. Die Bauherrinnen selbst, die Geschwister Necchi, pflegten einen emanzipierten Lebensstil, förderten Kunst, sozialen Austausch und feierten Kultur. All diese Werte verkörpert auch Gaggenau. Deshalb freuten wir uns, diesen Ort erneut zu bespielen und damit weitere Parallelen zu ergründen.
Was steckt hinter dem Motto „The Elevation of Gravity“?
Christian Sedlmeier: Gaggenau präsentierte Weltneuheiten, die noch nicht auf dem Markt erhältlich sind. Das ist für eine Marke mit einem beständigen Sortiment ein einzigartiger Moment, der Aufmerksamkeit erregt. Die Erhöhung nimmt direkten Bezug auf den allumfassenden hohen Anspruch der Marke in Bezug auf Qualität, Ästhetik und Ethik. Dies spiegelt sich im Produkt, der Architektur und der allgemeinen Kommunikation der Marke innerhalb dieses Kontextes wider.
Julia Braunfels: Der Titel bezog sich auf den Launch der neuen Geräte. Daraus entstand eine Inszenierung, die anzieht und provoziert. Ein Titel, der zum Nachdenken anregt und etwas bei den Besuchern erweckt.
Die diesjährige Inszenierung überrascht auch mit sakralen Elementen. Sollte dies ein wenig provozieren?
Christian Sedlmeier: Das Sakrale ist keine Provokation, sondern vielmehr die Antwort auf ein Bedürfnis des gegenwärtigen Zeitgeistes. In einer beschleunigten Welt, mit ständig wechselnden Werten, schaffen wir einen Ort, der durch seine Reduktion Beständigkeit vermittelt, anzieht und ankommen lässt.
Julia Braunfels: Die sakrale Überhöhung bezieht sich auf den Titel „The Elevation of Gravity“, vor allem aber auf die Geräte von Gaggenau. Ich sehe darin weniger eine Provokation als ein Spiel mit Stimmungen und Symbolen, was man mit einem Augenzwinkern betrachten darf. Mit sakralen Räumen verbinden wir eine gewisse Kontemplation und Ruhe, eine Besinnung auf das Wesentliche. Die neue Markenplattform von Gaggenau ist „obsessed with life as it should be“, die Sakralität demnach ein Spiel mit der damit verbundenen Atmosphäre.