Red Dot Award: Design Concept

Interview mit Arman Emami

Arman Emami, der mehrfach mit dem Red Dot ausgezeichnete Designer, im Interview über seine Arbeitsweise und die Zukunft des Designs

Emami Design aus Deutschland behält die Führung. 2017 erreichte das Design Studio erneut den ersten Platz im Red Dot Design Ranking für Designkonzepte. Zum siebten Mal in Folge steht Emami Design damit an der Spitze der Liste. Das honoriert die kontinuierliche Investition in Design und Innovation des Studios und erkennt das dauerhafte Streben nach herausragendem Design an.

Im Red Dot Award: Design Concept 2017 wurde Emami Designs letztes Konzept GESTICO mit dem Red Dot: Best of the Best in der Kategorie „Interaktion“ ausgezeichnet. GESTICO ist ein Figurenmodell, das als Animationswerkzeug genutzt werden kann. Ausgestattet mit 14 Sensoren, ermöglicht das Modell eine schnelle und realistische Animation von 3D-Figuren.

Arman Emami spricht mit Red Dot über seine Karriere und seine Designvisionen.

Red Dot: Warum wurden Sie Designer?

Arman Emami: Ich liebe es, neue Objekte zu entwerfen und Lösungen für Alltagsprobleme zu finden. Und ich hatte schon immer einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik, Technik und Perfektion. Daher war die Entscheidung, Designer zu werden, leicht und unumgänglich.

Wie viele Jahre sind seitdem vergangen?

Ich habe 2005 mit Industriedesign angefangen. Also etwa 12 Jahre.

Was war der größte Moment Ihrer Design-Karriere?

Es ist ein bisschen schwierig, ein bestimmtes Ereignis auszuwählen. Aber 2009 wurde mein Designkonzept „USB Clip“ mit dem Red Dot: Best of the Best im Red Red Dot Award: Design Concept ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurde der Clip produziert und mit dem Red Dot: Best of the Best im Red Dot Award: Product Design ausgezeichnet. Es war großartig, zweimal, für das Konzept und die Realisation des gleichen Projekts, die Auszeichnung „Red Dot: Best of the Best“ zu erhalten. Aber ich hoffe, dass der größte Moment meiner Design-Karriere noch kommen wird.

Die Schule des Designs ist nie vorbei, vor allem nicht für große Designer. Wie lernen und erweitern Sie Ihr Wissen und Ihre Expertise?

Ich mag es nicht, in der Theorie festzustecken. Fast jeden Tag lerne ich neue Dinge, indem ich sie tue. Zu viel akademische Theorie kann schädlich für die Kreativität sein.

Was ist die Zukunft des Designs aus ihrem Blickwinkel? Oder die nächste große Sache?

Bezüglich der Formsprache glaube ich, dass sich organisches Design durchsetzen wird. Und ich glaube, dass viele neue, spannende Produkte zum Einsatz kommen werden. Die Robotertechnik wird unsere Alltagswelt erobern. 

Woher wissen Sie, dass ein Produkt gut gestaltet wurde?

Ich habe versucht, das in meinem Buch „360° Industrial Design: Grundlagen der analytischen Produktgestaltung“ zu beschreiben. Industriedesign ist mehr als nur ästhetisch. Intelligentes Industriedesign bietet ein breites Spektrum von Vorteilen. Ich würde sagen, wenn man kluge und nützliche Konzepte mit schönen, passenden und harmonischen Formen kombiniert und es perfekt und nachhaltig funktioniert, dann hat man ein gut gestaltetes Produkt. Kurz gesagt: Wenn das Produkt das Leben schöner und einfacher macht, ist es gut gestaltet.

Was kommt für Sie zuerst: Unternehmen oder Kunde?

Da gibt es keine Unterscheidung. Unser Geschäft basiert auf der Zufriedenheit von unseren Kunden. Wenn der Kunde gespannt und enthusiastisch wegen des Produkts ist, ist das ein direkter Nutzen für unser Business.

Wie würden Sie ihre Unternehmenskultur in drei Worten beschreiben?

Neugierig, logisch, ästhetisch.

Wie entscheiden Sie über Aufgabenverteilung?

Ich habe ein großartiges Team das mir hilft, meine Designkonzepte zu realisieren. Aber die Konzeptentwicklung und das Festlegen der Gestaltung sind meine persönlichen Aufgaben. Ich glaube, Industriedesign ist wie malen: Zwei Künstler können nicht am gleichen Bild arbeiten. Sonst hat man keine klare Handschrift.

Wie entscheiden sie, welches Konzept nicht umgesetzt wird?

Ich mag abwechslungsreiche Herausforderungen. Wenn man unterschiedliche Herausforderungen hat, kann einem nicht langweilig werden. Und jedes Projekt kann interessant sein, wenn man es als Herausforderung sieht. Aber nichtsdestotrotz gibt es bei mir Grenzen. Öffentliche oder moralische Ethiken dürfen nicht verletzt werden.

Was sollte man nicht außer Acht lassen, wenn man ihre Unternehmenskultur charakterisiert?

Die Tatsache, dass wir mit großer Sorgfalt und Logik gestalten, hat uns dahin gebracht, wo wir heute sind. Wir entwickeln und erbringen Leistung durch Leidenschaft für Innovation und ganzheitliches Design.

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